Polizei suchte ein Jahr lang vergeblich

Jagd auf Kinderspielplatz-Schreck in Berlin: Öffentliche Fahndung erfolgreich

Polizei
Mit diesem Bild ging die Polizei an die Öffentlichkeit
Polizei Berlin

Ein Jahr lang suchte die Berliner Polizei vergeblich nach einem Mann, der versucht hatte, Kinder von einem Spielplatz wegzuziehen. Als sie sich an die Öffentlichkeit wendet, gelingt nach wenigen Stunden die Festnahme.

Spielplatz in Berlin-Moabit: Zeugen schlagen Mann in die Flucht

Auf einem Spielplatz in Berlin-Moabit war immer wieder ein Mann aufgetaucht. Laut Polizei soll er mehrfach Kinder zwischen fünf und acht Jahren angesprochen haben und sie sogar an der Hand genommen haben, um mit ihnen vom Spielplatz zu verschwinden. Zeugen gingen mutig dazwischen, der Mann flüchtete.

Das Besondere: Die Vorfälle ereigneten sich vor einem Jahr, zwischen dem 1. und 31. März 2022. Ein Jahr lang ermittelte die Polizei also vergeblich. Erst jetzt gingen die Beamten mit einem Fahndungsfoto und folgender Beschreibung an die Öffentlichkeit:

- etwa 50 bis 60 Jahre alt

- graue Haare mit einer Halbglatze

- zeitweise mit einer schwarzen Schiebermütze bekleidet

- schlank

Und dieser Aufruf ist in kürzester Zeit erfolgreich. Schon am Nachmittag konnte die Polizei einen Tatverdächtigen festnehmen. Laut einer Polizeisprecherin handelt es sich um einen 66-Jährigen aus Berlin-Hellersdorf.

Doch hätte die Polizei die Öffentlichkeit früher zur Hilfe nehmen müssen? Schließlich könnte der Mann in der Zwischenzeit weitere Straftaten begangen haben. Allerdings ist ein Fahndungsaufruf in der Regel das letzte Mittel, auch um Unschuldige vor Verwechslungen zu schützen. Deshalb ist laut Polizei auch ein Zeitraum von einem Jahr nicht ungewöhnlich. Und zumindest in diesem Fall hat auch die Ermittlungszeit den Tatverdächtigen nicht vor einer Festnahme geschützt.