Nach Hubschrauberunfall inzwischen Kontakt zur Besatzung
Irans Präsident bei Absturz ums Leben gekommen

Irans Präsident Raisi lebt nicht mehr?
Ein Hubschrauber mit Irans Präsidenten Raisi und Außenminister Amirabdollahian an Bord ist im Nordwesten des Landes verunglückt. Schlechtes Wetter machte die Suche nach dem Wrack schwer – inzwischen ist aber klar: Der Regierungs-Chef hat den Absturz nicht überlebt.
Kontakt mit Besatzung aufgenommen

Auf der Suche nach der Unglücksstelle des Hubschraubers mit dem iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi an Bord haben Retter Kontakt zu zwei Insassen herstellen können. Mehrfach habe man mit der Besatzung Kontakt aufgenommen, sagt der Vizepräsident für Exekutivangelegenheiten, Mohsen Mansuri in einem Interview des Staatsfernsehens.Zum Zustand der Personen sagte er nichts.
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Schlamm und Nebel machen die Suche schwierig

„Es ist dunkel und es hat begonnen zu regnen“, berichtet ein Reporter am Sonntag im Staatsfernsehen. Rettungsteams hätten das Gebiet der Absturzstelle erreicht. Schlamm erschwere die Suche. Zudem liegt die bergige Region im Nebel. Die Armee-Spitze ordnete an, alle Ressourcen des Militärs und der Revolutionsgarden für Suche einzusetzen.
Der 63-jährige Raisi war zusammen mit Außenminister Amirabdollahian auf der Rückreise von einem Treffen mit dem Präsidenten des Nachbarlandes Aserbaidschan, Ilham Aliyev. Gemeinsam hatten sie einen Staudamm eingeweiht. Es sollte ein Zeichen der Kooperation sein, nachdem die Beziehung der Nachbarländer zuletzt angespannt war. Der Helikopter verunglückte dann in der Provinz Ost-Aserbaidschan. An Bord waren neun Menschen, darunter auch der Gouverneur sowie der Freitagsprediger aus der Provinzhauptstadt Tabris.
Viele Flugzeuge und Helikopter sind mehr als 40 Jahre alt
Irans Luftwaffe gilt als stark veraltet, ihre Modernisierung kommt angesichts scharfer internationaler Sanktionen kaum voran. Viele Flugzeuge und Helikopter stammen noch aus der Zeit vor der Islamischen Revolution von 1979, als das Land enge Beziehungen zu den USA unterhielt. Immer wieder kommt es zu folgenschweren Unfällen und Abstürzen.
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Ajatollah Ali Chamenei: „Es wird keine Unterbrechung der Regierungsgeschäfte geben“

Irans Oberster Führer Ajatollah Ali Chamenei rief nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Irna die Bevölkerung auf, nicht besorgt oder ängstlich zu sein. „Es wird keine Unterbrechung der Regierungsgeschäfte geben“, versicherte das geistliche Oberhaupt der Islamischen Republik. Die Staatsangelegenheiten würden durch den Zwischenfall nicht beeinträchtigt.
In Raisis Heimatstadt Maschhad im Nordosten des Landes versammelten sich Dutzende Gläubige in dem zentralen Pilgerschrein, wie der staatliche Rundfunk berichtete. In den sozialen Medien hingegen gibt es auch viele Iranerinnen und Iraner, die sich über das Unglück freuten. Irans Regierung warnte vor unbestätigten Informationen.
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Iran könnte in politische Krise stürzen
Raisis Regierung steht seit Jahren wegen der repressiven Politik und der Wirtschaftskrise in der Kritik. Der Iran stand zuletzt immer wieder in den Schlagzeilen, jüngst drohte gar ein regionaler Krieg mit dem Erzfeind Israel. Außerdem warf der Westen dem Iran massive Menschenrechtsverletzungen vor. Trotzdem gab es erst vor wenigen Tagen wieder Berichte über neue, indirekte Gespräche im Golfstaat Oman mit den USA.
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Insbesondere Irans Außenminister war seit Beginn des Gaza-Kriegs mehr in die Öffentlichkeit gerückt und bei zahlreichen Reisen zu Gast bei Verbündeten. Auch dürfte es der Staatsführung schwerfallen, den Regierungschef mangels Alternativen schnell zu ersetzen. (dbl mit dpa)
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