Sie solidarisierten sich mit den Protesten
Iranischen Beach-Soccer-Spielern droht Verfahren
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Die iranische Revolution gegen die herrschenden Mullahs hat längst auch den Sport erreicht. Elnaz Rekabi kletterte bei der Asienmeisterschaft ohne Kopftuch, Fußball-Ikone Ali Daei wurde festgenommen, die Pokalsieger des FC Esteghlal jubelten nicht (oben im Video) – und nun muss sich auch die Beach-Soccer-Mannschaft Irans wohl in einem „Disziplinarverfahren“ verantworten.
„Das Spielfeld sollte nicht Szene politischer Themen sein"
Beim Finalsieg am Sonntag im Interkontinental-Cup in Dubai hatten die iranischen Spieler aus Solidarität mit den Protesten in ihrem Heimatland den Jubel nach dem Erfolg gegen Brasilien verweigert. Auch bei der Pokal-Übergabe jubelte kein Spieler. Der Spieler Saeed Pirammon feierte zudem ein wunderschönes Tor gegen die Brasilianer nicht, machte stattdessen eine Geste, die das Abschneiden der Haare zeigt, eines der Symbole der iranischen Frauen gegen die Diktatur der Kleriker.
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Den Spielern droht im Iran nun womöglich ein „Disziplinarverfahren“ vor den Hütern der Islamischen Republik. In der Willkür-Justiz des Landes könnte ihnen noch weit mehr blühen.
„Das Spielfeld sollte nicht Szene politischer Themen sein und daher werden auch gegen diejenigen, die gegen diesen Grundsatz verstoßen haben, Ermittlungen eingeleitet“, schrieb der iranische Verband laut Nachrichtenagentur Tasnim. Nach Angaben von Augenzeugen am Imam-Khomeini-Flughafen in Teheran wurde den Spielern nach ihrer Rückkehr auch verboten, mit den anwesenden Reportern zu sprechen.
Staatsfernsehen bricht ab - Fans vor Ort feiern
Aus Protest gegen die gewaltsame Unterdrückung der Demonstranten im Iran hatte vor dem Spiel auch kein iranischer Spieler die Nationalhymne gesungen.
Das iranische Staatsfernsehen brach die Live-Übertragung ab. In Dubai selbst wurde das Team von den iranischen Fans für die Jubelverweigerung und Solidarität mit den Regimegegnern im Iran gefeiert. (dpa/mar)