Impfen ja oder nein? Vor- und Nachteile von Kinderimpfungen

Bei vielen Eltern sorgt das Thema "Impfen, ja oder nein" immer wieder für Diskussionsstoff. Sollte ihr Kind für den Fall der Fälle gegen verschiedene Krankheiten geimpft sein oder lauern bei der Immunisierung verstecke Gefahren? Wir erklären, welche Vorteile und eventuelle Risiken Kinderimpfungen mit sich bringen.

Impfungen bei Babys sind für viele Mütter und Väter ein Reizthema. Dabei führt die Frage „Impfen, ja oder nein“ teils zu Verunsicherungen, denn in Deutschland gibt es keine gesetzlich verankerte Impfpflicht, sondern nur eine Impfempfehlung, die von der Ständigen Impfkommission (STIKO) des Robert-Koch-Instituts ausgesprochen wird.

Anders verhält es sich beispielsweise in Italien. Hier müssen alle Bewohner gegen Diphtherie, Tetanus, Kinderlähmung und Hepatitis B geimpft sein.

Was passiert bei einer Impfung?

Die Antwort auf die Frage: „Impfen ja oder nein“ scheint einerseits eindeutig, denn: Schutzimpfungen verfolgen das Ziel, Infektionskrankheiten im Kindesalter, wie Masern, Polio und Keuchhusten, vorzubeugen.

Bei einer Impfung werden Säuglingen und Kindern die jeweiligen Krankheitserreger verabreicht – entweder in Form einer Injektion oder oral als sogenannte Schluckimpfung. Daraufhin bekämpft der kleine Körper die Krankheitserreger und produziert dabei wichtige Antikörper gegen die jeweilige Krankheit. Dieser Kampf kann sich durch grippeähnliche Symptome wie Kopfschmerzen und Fieber äußern.

Wie viele Impfungen verabreicht werden müssen, bis eine Grundimmunisierung gegen eine bestimmte Krankheit erreicht ist, hängt von dem Impfstoff ab. So sind Kinder beispielsweise nach vier Impfungen gegen Diphtherie und Tetanus grundimmunisiert, bei Mumps, Masern und Röteln bereits nach zwei Impfungen.

Die Vorteile von Kinderimpfungen

Kommt das Kind nach der Impfung mit dem entsprechenden Krankheitserreger in Berührung, töten die gebildeten Antikörper diesen ab, bevor er Schaden anrichten kann. Das Kind ist somit geschützt. Das bedeutet im Großen: Schutzimpfungen verhindern, dass sich Krankheiten ausbreiten können. Ein Beispiel: Deutschland gilt dank konsequenter Polio-Schutzimpfung seit 2002 als poliofrei.

Wer sich immer noch unsicher ist, ob impfen ja oder nein, sollte vor allem bei Mädchen eins bedenken: Werden Mädchen in jungen Jahren nicht gegen Röteln geimpft und erkranken daran als erwachsene Frauen in der Frühschwangerschaft, kann es zu schlimmen Erkrankungen ihres ungeborenen Kindes kommen.

Wie in allen Bereichen entwickeln Forscher auch die Impfstoffe weiter, was dazu führt, dass Babys und Kleinkindern die modernen Impfstoffe in der Regel sehr gut vertragen und Nebenwirkungen nur selten auftreten. Ein klarer Vorteil für Impfbefürworter.

Auch sollten sich die Eltern vor Augen halten, was es bedeutet, wenn sie sich gegen eine Impfung mit möglichen Risiken und Nebenwirkungen entscheiden, denn: Auswirkungen und Krankheitsbilder der eigentlichen Krankheiten wie Masern, Keuchhusten oder einer Infektion mit Pneumokokken können gravierend sein und unter Umständen zu Langzeitschäden führen. Darüber müssen sich eventuelle Impfgegner im Klaren sein.

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Impfen ja oder nein: Das sind die Risiken

Dass die kritische Frage „Impfen ja oder nein“ nicht gänzlich unbegründet ist, zeigt sich in den möglichen Risiken von Kinderimpfungen. So kann es zum einen gelegentlich zu leichten Impfreaktionen wie Schwellungen und Rötungen am Einstichbereich sowie zu Fieber kommen.

Zum anderen besteht in seltenen Fällen die Möglichkeit, dass der Körper auf eine Impfung heftige Reaktionen wie ein allergischer Schock, Krampfanfälle oder Atemstillstand zeigt.

Grundsätzlich stehen Kinderimpfungen im Verdacht, Allergien wie Neurodermitis und Asthma zu fördern. Das Robert-Koch-Institut sieht einen möglichen Zusammenhang jedoch nicht als wissenschaftlich erwiesen. Angeblich haben schwedische und amerikanische Mediziner in unabhängigen Studien Zusammenhänge zwischen Impfungen und Allergien festgestellt, ein ursächlicher Zusammenhang blieb laut Robert-Koch-Institut in beiden Fällen allerdings ungeklärt.