Impfaktion im Naturkundemuseum in Berlin
Kinderarzt: Eltern geimpfter Kinder "erleichtert" - aber viel Beratung notwendig

„Angesichts der hohen Inzidenzen bei Kindern ist die Ausweitung des Impfangebotes auf die Altersgruppe der fünf- bis elf-Jährigen von großer Bedeutung“. Diesen Worten von Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci folgen nun Taten. Am 15. Dezember startet auch Berlin das Kinderimpfen. Der Piks unterm 13 Meter hohem Skelett eines Brachiosaurus ist dabei besonders beliebt. Wann die Impfung für Kinder sinnvoll ist, erklärt der Berliner Kinderarzt Dr. Maske.
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Höchste Inzidenz bei 5- bis 11-Jährige
Die 5- bis 11-Jährigen sind aktuell am stärksten vom Coronavirus betroffen, in dieser Altersgruppe ist die Inzidenz mit über 700 im Vergleich zu allen anderen Altersgruppen am höchsten. In der Hauptstadt leben 250.000 Kinder im Alter zwischen fünf und elf Jahren. Deren Erziehungsberechtigte können ihre Kinder mit dem Vakzin von BioNTech/Pfizer gegen Covid-19 impfen lassen.
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Restrisiko einer Nebenwirkung bleibt
Der Berliner Kinderarzt Dr. Jakob Maske erlebt ein großes Interesse: „Die Impfungen sind sehr nachgefragt, aber auch Beratungen zunächst einmal.“ Eltern wollen wissen ob die Impfung für ihr Kind überhaupt in Frage kommt und welche Risiken es gibt. „Die können wir tatsächlich noch nicht vollständig beantworten. Wir haben Daten aus den USA, die allerdings sehr erfolgversprechend sind. Das Restrisiko einer schweren, seltenen Nebenwirkung durch die Impfung können wir nicht ausschließen“, so der Kinderarzt. Deswegen warten einige Eltern noch ab.
Wann ist die Impfung bei Kindern vor allem sinnvoll?
Laut der Ständigen Impfkommission sei die Impfung vor allem bei Kindern mit Vorerkrankungen sinnvoll, also mit Herzfehlern, Lungenerkrankungen, Immunschwächen oder beispielsweise nach einer Krebstherapie. Danach richtet sich auch Kinderarzt Dr. Maske und die Rückmeldung von Eltern mit vorerkrankten Kindern sei bisher sehr positiv gewesen: „Diese Eltern sind sehr froh und erleichtert, da ihre Kindern ein erhöhtes Risiko bei einer Infektion hätten.“
Impfen im Naturkundemuseum

Das Impfangebot für Kinder in der Hauptstadt baut auf drei Säulen auf: Impfen in den Schulen – wobei Eltern auch für Kita-Kinder dort einen Termin machen können – zusätzliche Impfstraßen für Kinder in den Impfzentren und kreatives Impfen, sich den Piks also an besonderen Orten zu holen. Dazu zählt unter anderem das 13 Meter hohe Skelett eines Brachiosaurus im Berliner Naturkundemuseum – dort waren die Termine schnell ausgebucht.
Impftermine müssen vorab gebucht werden, entweder auf der Website der Stadt Berlin oder auf der Plattform Doctorlib. (vba/tgr)