Eine Milliarde Euro für Bildung gefordertImmer noch zu wenig Lehrer in Niedersachsen

Neues Schuljahr – alte Probleme: Vor dem Beginn des neuen Schuljahrs in Niedersachsen rechnet die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) mit anhaltenden Missständen an den Schulen. Vor allem personell müsse das Land nachlegen. Laut GEW fehlen 10.000 Beschäftigte in der Bildung.
Bildungsgewerkschaft GEW: In Niedersachsen fehlen 10.000 Schulbeschäftigte
Die GEW bescheinigt der Regierung in Niedersachsen kurz vor dem neuen Schuljahr ein schlechtes Zeugnis. „Aktuell können offensichtlich wieder nur rund 80 Prozent der Lehrkräfte-Stellen besetzt werden“, kritisiert der GEW-Landesvorsitzende Stefan Störmer. Umgerechnet heißt das: Den Schulen in Niedersachsen fehlen rund 10.000 Beschäftigte, davon 7.000 Lehrkräfte. Die Schuld sieht die GEW bei der niedersächsischen Landesregierung: „SPD, CDU, FDP und Grüne sind in unterschiedlichen Regierungskonstellationen an der Gesamtproblematik gescheitert“, betont Störmer.
GEW fordert eine Milliarde Euro für Bildung
Die GEW fordert eine Investitions-Offensive: „Wir fordern sofort eine Milliarde Euro für die Bildung. Später müssen diese Investitionen dann fortgesetzt werden“, sagt GEW-Landesvorsitzende Stefan Störmer. Unmittelbar nach der Landtagswahl im Oktober soll aus Sicht der Bildungsgewerkschaft parteiübergreifend ein entsprechender Nachtragshaushalt erstellt werden. Der soll den Lehr- und Fachkräftemangel im Schuldienst bekämpfen. Außerdem müsse „die Ausbildungskapazitäten an Hochschulen und Studienseminare erheblich ausgeweitet werden.“
GEW: Belastung aller Schulbeschäftigten muss gesenkt werden
Ein weiterer wichtiger Punkt für die GEW ist die Belastung der Schulbeschäftigten. Die sei laut Bildungsgewerkschaft zu hoch und müsse unverzüglich gesenkt werden. Grundschullehrkräfte sollen demnach eine Stunde weniger unterrichten müssen.
Am Donnerstag starten Niedersachsens Schülerinnen und Schüler in ein neues Schuljahr. Gut 30.000 zusätzliche Kinder als in den vergangenen Jahren werden erwartet. Dies liege einerseits an der steigenden Geburtenrate, aber auch daran, dass viele Eltern möglicherweise pandemiebedingt die Einschulung ihrer Kinder zurückgestellt haben. (dpa/cgo/mtu)




