Mehr Ermittlungen in Niedersachsen
Immer mehr Betrüger von Corona-Teststellen?

Die Polizei in Niedersachsen ermittelt immer häufiger wegen des Verdachts auf Betrug mit Corona-Teststellen. In den ersten drei Monaten im Jahr 2022 lagen die Fallzahlen im „unteren zweistelligen Bereich", wie das Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen auf dpa-Anfrage mitteilte. Es handele sich um vorläufige Zahlen aus der Eingangsstatistik.
Geld kassieren ohne Tests zu machen
Ende März hatten die Polizei Hannover und Staatsanwaltschaft Hildesheim nach monatelangen Ermittlungen Wohnungen, Gewerbeobjekte und als mobile Testzentren genutzte Fahrzeuge durchsucht. Eine 32 Jahre alte Betreiberin mehrerer Teststellen wird verdächtigt, über Monate Geld für nicht durchgeführte Corona-Tests kassiert zu haben. Ihr wurde, den Behörden zufolge, bereits ein sechsstelliger Betrag ausgezahlt.
Eine Million Euro in Aurich gesichert
Auch eine Geschäftsführerin mehrerer Corona-Teststationen aus dem ostfriesischen Aurich soll nicht durchgeführte Tests über die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen (KVN) abgerechnet und so einen Schaden von über einer Million Euro angerichtet haben. Die 31-Jährige werde verdächtigt, sich zu Unrecht bereichert zu haben, teilte die Polizei Ende März mit. Das Geld habe durch die Staatsanwaltschaft Oldenburg vorläufig gesichert werden können.
Immer mehr Betrüger?

2021 gab es etwas weniger Ermittlungsverfahren wegen Betrugsstraftaten von Corona-Testzentren, wie ein LKA-Sprecher sagte. Er sprach von Zahlen im „niedrigen zweistelligen Bereich" im gesamten vergangenen Jahr. Gründe für die gestiegene Zahl der Ermittlungsverfahren seien ihm nicht bekannt. Möglicherweise habe es mehr Kontrollen gegeben. (dpa/kum)