„Motherfucker, lass mich los du Arsch!“

IBES – Magic Moment: Als Caroline Beil sich mit den Einheimischen im Straußengehege anlegte

Die 5. Dschungelprüfung: Caroline Beil muss zur "Hack-Attacke". Mit Zuckersirup und Vogelfutter beschmiert, muss sie in einem Gehege voller hungriger Strauße in fünf Minuten möglichst viele Sterne ausgraben.
Kurz vor der Prüfung ist "Dr. Doolittle" Caroline Beil noch einigermaßen unramponiert
RTL / Stefan Menne
von Andreas Wessling

Das sogenannte „Native Aping“ ist eine in Vergessenheit geratene Eigenschaft, insbesondere unter deutschen Rucksack-Touristen, die sich auf Reisen in Windeseile den Gepflogenheiten der Einheimischen anpassen. Man munkelt von griechischen Hochzeiten, bei denen deutsche Gäste dem Brautpaar das richtige Sirtaki-Tanzen beibringen wollten. „Ich bin ein Star - holt mich hier raus!“ geht da wie üblich einen Schritt weiter. Hier passt man sich in Australien sogar den Kommunikationsformen der einheimischen Tierwelt an.

Caroline Beil im Dschungelcamp: In der Landessprache kommuniziert es sich eben viel geschmeidiger

11. Dschungelprüfung: Caroline Beil muss zur "Höllischen Bootsfahrt" antreten. Zusammen mit Lisa Fitz muss sie in einem kleinen Boot nacheinander fünf Kisten ansteuern, die an einem Seil über dem Wasser hängen. Sobald Caroline unter einem Kastenboden steht, wir dieser geöffnet. Aus jeder Kiste fällt ein Stern, den Caroline fangen muss. Doch es sind nicht nur Sterne in den Kisten...
Irgendwie hatten die Zuschauer Caroline Beil 2004 auf dem Kieker
RTL / Stefan Menne

Klar, man möchte im Ausland nicht wie so ein „neuer Russe“ rumlaufen und nur die touristischen Annehmlichkeiten genießen, ohne sich mit Land und Leuten zu beschäftigen. Und ein kluger Mann hat einmal gesagt: „Andere Länder, andere Zungen. So hab' ich mich schon früh gezwungen - dem Missverständnis zum Verdruss, dass man Sprachen lernen muss“ (wer das ist, erfahren Unwissende auf RTL+ Musik).

Dennoch schwer zu sagen, was in Caroline Beils Kopf vorging, als sie die Zuschauer beim ersten Dschungelcamp 2004 in die Dschungelprüfung „Hack-Attack“ gewählt haben. Dort musste sie in einem Straußengehege Eier mit Sternen ausgraben. Zunächst versuchte sie, die hungrigen Tiere in deren Landessprache zu besänftigen. Doch in der Stresssituation verfiel sie mitunter wieder ins Deutsche. Am Ende klang die Unterhaltung mit den Straußen dann etwa so: „It’s okay, it’s okay, Motherfucker, lass mich los, du Arsch! Hey Baby, jetzt reicht’s, come on, Relax!“

Ob Caroline Beils halb deutsch, halb englischer Monolog die Strauße besänftigt hat, darf bezweifelt werden

Jedenfalls hatten die Vögel mit den großen Augen und dem kleinen Gehirn definitiv keinen Bock auf den Eindringling und versuchten, Caroline mit schnellem Picken und Hacken am Einsammeln der Sterne zu hindern. Ein besonders tragischer Fall von misslungener Kommunikation. Vielleicht lag die Feindseligkeit aber auch am Zuckersirup mit Vogelfutter, mit dem die arme Caroline eingeschmiert war.

Jetzt hilft nur noch, „Ich bin ein Star - holt mich hier raus!“ auf RTL+ zu gucken (awe)