"Ich entschuldige mich"
Pilot lässt Passagiere sitzen - und fast alle freuen sich über den Grund
von Roger Saha
Alle Passagiere sind an Bord. Flug 438 von Iberia soll in fünf Minuten in Madrid starten – da verabschiedet sich einer der Piloten von allen und verlässt den Airbus A 319. Jetzt erklärt Samuel Piñón, warum er quasi Hals über Kopf aus dem Cockpit gesprintet ist – und der Grund ist zuckersüß.
Pilot stürmt aus Flugzeug, weil er früher als gedacht Papa wird
Jeden Tag um 15:55 geht der spanische Inlandsflug IB 438 von Madrid nach Bilbao. Am 20. April ist Samuel Piñón einer der beiden Piloten im Cockpit. Doch an diesem Tag kriegt er kurz vor dem Abflug einen Anruf – er wird jeden Augenblick Papa. Seine Tochter Rafaela kommt früher als erwartet auf die Welt. Pilot Piñón hält offensichtlich schnell Rücksprache mit seiner Fluggesellschaft, die sofort einen Ersatzpiloten sucht. Tatsächlich ist der direkt zur Stelle, übernimmt den leeren Pilotensitz – und der Flieger landet mit wenigen Minuten Verspätung an seinem Zielort Bilbao.
Zu dem Zeitpunkt ist Samuel schon im Krankenhaus und wartet auf die Geburt seiner Tochter. Und was wäre gewesen, wenn es keinen Ersatzpiloten gegeben hätte? „Sonst hätte ich den Flug natürlich durchgeführt“, berichtet Piñón auf seinem Twitter-Account. Der frisch gebackene Papa bekommt auf der Plattform Twitter im Netz für seine Aktion viel Applaus.
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Pilot Samuel Piñón bedankt sich bei Twitter
Bei Twitter schreibt der Pilot: „Ich entschuldige mich bei den Fluggästen von Flug IB438.“ Der Tweet des Piloten hat fast 10.000 Likes: „Vielen Dank für all die Zuneigung. Ich würde Ihnen gerne einzeln antworten, so wie Sie es verdient haben, aber ich hoffe, Sie entschuldigen mich: Im Moment gilt meine Aufmerksamkeit Rafaela und ihrer Mutter“, grüßt Pilot Piñón die Internetgemeinde.
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Stehen bei Fluggesellschaften immer Reservecrews bereit?
War es eigentlich Zufall, dass bei der Fluggesellschaft Iberia ein Ersatzpilot quasi auf Abruf bereitstand? Nein! Nahezu jede Fluggesellschaft hält sogenannte Standby-Besatzungen vor. Gibt es eine Verspätung, wird ein Crew-Mitglied krank oder gibt es sonstige Probleme, aktivieren Fluggesellschaften Piloten und/ oder Mitglieder der Kabinencrew, damit Ausfälle so gut wie möglich verhindert werden. Diese Besatzungsmitglieder warten teilweise am Flughafen und können daher sofort einspringen. Dass allerdings ein Ersatzpilot gerufen wird, weil ein Kollege Papa wird, das kommt nun wirklich ganz, ganz selten vor. (RTL.news Recherche/ Twitter/ Faro de Vigo)