Discounter treffen schon Vorbereitungen

Huthi-Attacken auf unseren Frachtverkehr: Haben wir bald leere Supermarkt-Regale?

Attacken sorgen für Chaos im Schiffsverkehr!
Kein Klopapier, keine Nudeln – haben wir bald wieder gähnende Leere in den Regalen, wie zu Corona-Zeiten? Grund zu dieser Befürchtung geben die Huthi-Attacken im Roten Meer. Die Rebellen zwingen die Handelsschiffe dazu, das Gewässer weit zu umfahren. Das sorgt für Verzögerungen, die wir schon jetzt in Deutschland spüren.

Mehr als die Hälfte der Container fallen weg

Vom Roten Meer, durch den Suezkanal ins Mittelmeer, diese Route nehmen Frachtschiffe, wenn sie Waren aus Asien nach Europa bringen. Doch jetzt sind die Schiffe gezwungen, einen großen Umweg rund um Afrika zu nehmen, da die Huthi-Rebellen die Schiffe angreifen. Die Folge: „Die dort transportierte Menge an Containern brach um über die Hälfte ein und liegt aktuell fast 70 Prozent“. Das teilt das Kieler Institut für Weltwirtschaft mit.

Wer sind die Huthi? Bei den Huthi handelt es sich um eine militante, islamistische Bewegung, die im Jemen sitzt. Experten vermuten, dass sie im Auftrag des Iran westliche Handelsschiffe angreifen, auch um dem Westen und Israel zu schaden.

Lese-Tipp: USA und Großbritannien greifen Huthi-Stellungen im Jemen an

Lidl, Kaufland und Co. - Wie stark sind die Supermärkte betroffen?

Welche Auswirkungen haben die Angriffe auf Deutschland? Heißt das nun, dass wir schon bald wieder bei Lidl, Edeka, Aldi und Co. anfangen müssen, zu hamstern, weil leere Regale zu erwarten sind? Julian Hinz, Direktor des Forschungszentrums Handelspolitik, gibt vorerst Entwarnung. Zwar dauert die Anreise länger, wodurch auch die Transportkosten steigen – die Auswirkungen sind aber bislang kaum zu spüren.

Ein Risiko, dass die Regale leerer werden, besteht dennoch. Aldi Nord hat bereits Konsequenzen der Krise gespürt. Da es zur Knappheit von Haushaltswaren, Spielzeug und Dekoration kommen könnte, wurden Werbekampagnen verschoben.

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Im Video: Feuer und Rauchsäulen zeigen Angriffe auf Huthi im Jemen

So wollen die Supermärkte ihre Lieferketten sichern

Lidl und Kaufland wappnen sich schon für die mögliche Krise. Gegenüber echo24 erläutert der Discounter: „Bei einzelnen Produkten kann es zu Lieferverzögerungen kommen“. Deshalb soll zur Sicherheit auf die Reederei Tailwind Shipping Lines gesetzt werden. Sie transportiere Nonfood-Ware von Asien nach Europa und nehme den Umweg über das Kap der Guten Hoffnung.

Und auch Kaufland teilt bei echo24 mit: „Wir beobachten die Situation in der Region sehr aufmerksam.“ Der Lebensmittelriese stehe außerdem im engen Austausch mit seinen Dienstleistern. Aktuell sei die Warenversorgung aber gesichert, heißt es weiter.

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Wie geht es weiter?

Wie das ZDF berichtet, hat der Chef des Schifffahrtsgiganten AP Møller-Maersk in der „Financial Times“ davor gewarnt, dass es noch Monate dauern könnte, bis die Handelsroute am Roten Meer wieder geöffnet wird. Das könnte dann die Weltwirtschaft zu spüren bekommen und dann letztendlich auch die Verbraucher. Eine klare Einschätzung dazu, wie es weitergeht, bleibt also noch abzuwarten. (amp)