Hundetrainerin gibt Tipps
Simples Ritual: Wie Hunde lernen allein zu bleiben
von Lauren Ramoser
Auch wenn es beiden Seiten schwerfällt: Hunde müssen lernen, auch mal alleine zu bleiben. Das betreffe nicht nur Welpen, sondern auch ältere übernommene Hunde, erklärt die erfahrene Hundetrainerin und Buchautorin („ Ein Hund und 1000 Fragen“*) Petra Krivy. Mit welcher einfachen Routine Sie das mit Ihrem Hund trainieren können, erklärt sie hier.
Unterschied verstehen: Was bedeutet Alleinbleiben für den Hund?
Zunächst stellt Petra Krivy klar: Alleinbleiben ist nicht gleich Alleinbleiben. „Häufig wird unter Alleinbleiben nur verstanden, dass man das Haus verlässt und sich über einen längeren Zeitraum entfernt, während der andere allein zurückbleibt. Alleinbleiben beginnt aber eigentlich bereits damit, dass das Gegenüber nicht immer und überall erreichbar ist und ungeteilte Aufmerksamkeit genossen werden kann, und dass auch der Hund auch Distanz zum menschlichen Sozialpartner überleben kann“, so die Hundetrainerin.
Das Üben dieses Alleinbleibens ist also eine wichtige Lektion – bereitet vielen Hundebesitzern aber Kopfzerbrechen. Dabei gibt es eine clevere Routine, mit der das gut klappt.
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Diese Routine hilft Hund und Mensch:
Mit der richtigen Routine lernen Hunde es Schritt für Schritt, wie sie es auch ohne ihre Menschen gut aushalten können und verlieren dabei vor allem nicht das Vertrauen. Wichtig sind die folgenden Schritt, erklärt Petra Krivy:
- Man bewegt sich innerhalb des Hauses in verschiedenen Zimmern, schließt auch dabei hinter sich Türen. Anfangs nur kurz, um wirklich komplett aus dem Sichtfeld zu verschwinden, dann ist man aber auch umgehend wieder da, geht in verschiedene Etagen und – wenn die Möglichkeit dazu besteht – verlässt den Raum oder das Haus durch die eine Tür, um dann durch eine ganz andere wieder hineinzukommen.
- Ein kleines Ritual kann helfen: Beim Verlassen des Hauses sagt man stets denselben Wortlaut (z.B. „Komme gleich wieder“), gibt ein besonders gutes Kauleckerchen, überreicht ein Alleinbleib-Spielzeug, das es nur in Abwesenheit des Besitzers gibt und welches bei der Heimkehr wieder weggenommen wird, und geht hinaus.
- Die Zeitspanne des Wegbleibens wird in individuell angepassten Schritten erhöht, hier gibt es keine pauschale Empfehlung. Wichtig ist, dass der Hund, bevor er eine Unsicherheits-, Angst-, Trotz- oder Wut- oder sonstige Protestreaktion an den Tag legt die Erfahrung macht, dass sein Mensch zurückkommt.
Wichtig: Fangen Sie vor allem mit Schritt eins früh genug an. „Lässt man erst eine Weile verstreichen, in welcher nur um den Hund herum gewuselt wird und er eine 24/7-Betreuung erfährt, wird es für ihn schwerer, unverständlicher und protestwürdiger“, so Krivy.
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Sollte ein Hund trotzdem massive Probleme mit dem Alleinbleiben haben, empfiehlt Krivy, den individuellen Rat eines erfahrenen Hundetrainers einzuholen.
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