Des Menschen bester Freund
Hundetrainerin erklärt mit vier Schritten: So wird Ihr Hund Ihr bester Freund
von Lauren Ramoser
Hunde sind des Menschen treuster Freund – so zumindest die Vorstellung. Doch im Alltag, insbesondere mit einem neuen Tier – ist das gar nicht so leicht umzusetzen. Denn Vertrauen lässt sich nicht „anerziehen“, erklärt die erfahrene Hundetrainerin Petra Krivy. Wie es dennoch klappen kann, erklärt sie hier.
Vertrauen zwischen Hund und Mensch lässt sich nicht einfach antrainieren
Während sich das Vertrauen nicht einfach antrainieren lässt, können gemeinsame Erlebnisse beim Vertrauensaufbau helfen. Da bestehe wenig Unterschied zu menschlichen Beziehungen, schließlich lassen sich auch unter Menschen keine Freundschaften erzwingen, so Petra Krivy. Gleiches gilt auch für das Verhältnis, wenn ein ängstlicher Hund aus dem Tierschutz zu seinem neuen Menschen kommt.
Krivy empfiehlt daher das Bindungsmodell von John Bowlby und Mary Ainsworth, das sich eigentlich um die Beziehung von Eltern und ihren Kindern dreht, aber problemlos auf die Hund-Mensch-Beziehung übertragen werden könne. Demnach beruht eine stabile Beziehung auf vier gleichwertigen Pfeilern.
1. Nähe des Hundes zum Beziehungspartner
Zunächst sei es wichtig, Nähe zum eigenen Hund aufzubauen. Das klingt banal, ist aber sehr wichtig, da es einen Grundstein in einem Vertrauensverhältnis bildet. „Es fühlt sich einfach gut an, in der Nähe eines bevorzugten Bindungspartners zu sein, auch wenn man gerade keine gegenseitigen Aktivitäten ausübt“, erklärt Krivy im Gespräch mit RTL.
Vor allem nachts sei es wichtig, die Distanz zum eigenen Hund nicht zu groß zu halten. „Hunde, die nachts in der Nähe ihrer Menschen schlafen können, schlafen ruhiger durch und sind weniger störungsanfällig, etwa für Hyperaktivitätsstörungen“, so die Hundetrainerin und Buch-Autorin ( „Ein guter Start ins Hundeleben“*).
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2. Trennungsreaktion des Hundes
„Nur wer eine Trennungsreaktion zeigt, kann auch als gebunden betrachtet werden“, so die Expertin. Damit seien aber keine dramaturgischen Protestreaktionen gemeint!
Verständlicherweise kommt es bei Haltern und Nachbarn nicht gut an, wenn der Hund nicht alleine bleiben kann. Manche Hunde fangen dann an zu winseln oder zu bellen und Dinge in der Wohnung zu zerstören. Die Gründe für solches Verhalten seien vielschichtig und keinesfalls Indiz für eine gute, stabile Bindung zwischen Mensch und Hund. „Eher im Gegenteil“, erklärt Petra Krivy. Und auch, wenn der Hund gar keine Reaktion auf das Kommen und Gehen des Besitzers zeige, lässt das tief blicken und belegt eine fehlende Bindung, so Krivy.
3. Der Sichere-Basis-Effekt
Fühlt sich ein Hund in Gegenwart „seines“ Menschen wohl, dann bedeute das, dass sich der Hund „intensiver mit Neugierverhalten, Spielverhalten, Erkundungsverhalten bis eben auch mit dem Lösen schwieriger Intelligenzaufgaben und dem sich Hineinvertiefen in komplizierte Sucharbeiten auseinandersetzt“, sagt Petra Krivy.
4. Der "Sichere Hafen": Rückzugsort für den Hund
„Gerade in Krisensituationen muss der Mensch als Rückzugort für seinen Hund zur Verfügung stehen“, erklärt die Hundetrainerin. Als sicherer Hafen stärke der Hundehalter dann die emotionale Bindung zu seinem Tier. „Ein Beziehungspartner muss zuverlässig sein, das ist wichtig für die emotionale Bindung“, so Krivy.
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