Hundesteuer zwischen 0 und 200 Euro – so unterschiedlich sind die Kosten in Deutschland

Hundebesitzer finden sie meist ungerecht: die Hundesteuer in Deutschland, die von Region zu Region variiert. Wie stark, das hat jetzt die Zeitschrift 'Finanztest' untersucht. Und die Unterschiede sind tatsächlich gravierend: Während die einen Hundehalter fast 200 Euro pro Jahr blechen müssen, brauchen andere gar nichts zu bezahlen.

Hund Diego (Französische Bulldogge) steht am 07.04.2015 in Stralsund (Mecklenburg-Vorpommern) auf dem Bürgersteig und wartet auf seinen Besitzer. Die Landeshauptstadt Schwerin zählt die Hunde ihrer Bewohner und will damit mehr Steuern einnehmen. Vom 25. April an klingeln Mitarbeiter des Ordnungsdienstes an Wohnungstüren und erfassen die im Haushalt lebenden Hunde. Wer bis zum 24. April seinen bisher nicht registrierten Hund anmeldet, könne ein Bußgeldverfahren vermeiden, hieß es. Foto: Stefan Sauer/dpa (zu dpa "Landeshauptstadt zählt Hunde - Ziel sind mehr Steuereinnahmen" vom 08.04.2015) +++(c) dpa - Bildfunk+++
Der beste Freund des Menschen - in manchen Gemeinden eine teure Angelegenheit!

In der Stadt Hagen mitten im Ruhrgebiet ist die Höhe der Steuer beispielsweise buchstäblich zum Jaulen: Bei 180 Euro im Jahr gerät der Vierbeiner hier wohl bald zum Luxusartikel. Noch teurer ist es nur in Mainz, wo sogar 186 Euro fällig werden. Erstaunlich: In einigen Gemeinden muss man nur einen Euro im Jahr zahlen oder der Hund ist sogar komplett gratis – es kommt einfach darauf an, wo man wohnt.

Finanztest hat eine Karte veröffentlicht, auf der Sie sehen können, wo es am teuersten ist – und wo am billigsten: ZUR KARTE

Lukrative Einnahmequelle für die Kommunen

Die Höhe der Hundesteuer ist extrem unterschiedlich, auch weil gerade finanzschwache Kommunen wie Hagen darin eine lukrative Einnahmequelle sehen. "Es geht der Stadt finanziell sehr schlecht", gibt Markus Meilwes aus der Hagener Finanzverwaltung zu. "Hagen muss sich die Gelder an allen möglichen Stellen holen und deswegen kommen auch alle Steuern dran."

Vor allem auf dem Land lacht hingegen das das Herz des Hundeliebhabers. Und es geht nicht allen Kommunen nur ums Geld: "Ich denke, dass die Städte das auch als ordnungspolitische Steuer sehen", meint Leif Kopfernik vom Verband für das deutsche Hundewesen. "Das heißt: Sie möchten die Hundehaltung im städtischen Raum unterbinden." Hohe Steuern, weniger Vierbeiner - eine Gleichung, die bislang nicht aufgeht: Die Zahl der Hundehalter hat in den letzten Jahren eher zugenommen.

Sparen sollte man sich die Steuer übrigens nicht: Wird Struppi nicht angemeldet, kann das bis zu 10.000 Euro Strafe kosten.