Tierarzt schlägt AlarmHunde fressen versteckte Drogen und werden vergiftet

Dass Hunde gern mal Gras von der grünen Wiese fressen, ist bekannt. Weniger aber, dass es auch Marihuana sein darf. Dabei ist es gar nicht ungewöhnlich, dass Tierärzte Hunde behandeln, die Drogen konsumiert haben. Unfreiwillig, versteht sich: Die Vierbeiner finden Verstecke von Drogendealern und fressen den gefundenen Stoff. Folge ist eine Vergiftung, deren Behandlung aufwändig ist und ins Geld geht.
Dealer verstecken Drogen in Gebüschen oder unter Steinen
"Hunde auf Drogen, das passiert leider immer wieder", erzählt Tierarzt Sascha Weinlein (40) der "Leipziger Volkszeitung" (LVZ). Und warnt Hundebesitzer davor, die Tiere in Parks von der Leine zu lassen. "Die Dealer verstecken den Stoff gern in öffentlichen Anlagen, dort beispielsweise in Hecken, Gebüschen oder unter Steinen. Wenn die Hunde ein solches Versteck erschnüffeln, konsumieren sie das Zeug oft auch."
Hunde fressen gerne Gras – und Marihuana
Kokain oder synthetische Drogen stellen Weinlein zufolge nicht die größte Gefahr dar: Die Vierbeiner werden vor allem von Marihuana angelockt. "Hunde sind Mischfresser, die sich zum Teil auch pflanzlich ernähren", erklärt der 40-Jährige aus dem sächsischen Markkleeberg. "Gras ist ein willkommener Bestandteil auf ihrer Speisekarte."
In Lebensgefahr geraten Hunde durch das Rauschmittel THC, das in den Hanf-Produkten steckt, normalerweise nicht. Aber eine Therapie kann langwierig und auch kostspielig sein, wie der Tierarzt der LVZ berichtet. Denn normale Medikamente reichen nicht, um den Körper der Tiere zu entgiften und den Kreislauf zu stabilisieren. Hunde, die Marihuana gefressen haben, benötigen Infusionen und müssen eine Zeitlang stationär betreut werden, damit der Arzt den Blutdruck kontrollieren kann.
Drogenkonsum bei Hunden: Tierarztbesuch kostet Hunderte Euro
300 bis 500 Euro kostet dies die Besitzer, weshalb Sascha Weinlein von einer hohen Dunkelziffer mit Drogen vergifteter Hunde ausgeht. Er fordert eine Tier-Krankenversicherungspflicht, damit Herrchen und Frauchen auf einen nötigen Tierarztbesuch nicht aus Kostengründen verzichten. Als Warnzeichen bei Hunden nennt er erweiterte Pupillen, Herzrasen, verstärkten Speichelfluss und Erbrechen. Dann solle man "seinen Hund umgehend einem Veterinär vorstellen", rät er. (bst)


