Hund bei Kleinanzeigen angeboten

Hund für einen Euro verkauft

Schäferhund Emir hat eine grausame Reise hinter sich: Der Vierbeiner wurde im Internet verkauft – für einen Euro. Doch anstatt sich um das Tier zu kümmern, binden die Besitzer ihn an ein Geländer auf einem Feldweg und lassen ihn im Stich – nur wenige hundert Meter vom Soester Tierheim entfernt.

Pfoten von Milben zerfressen

Der Zustand des Hundes: Besorgniserregend. Dass es Emir am Montag (2.12.) wieder einigermaßen gut geht, grenzt fast schon an ein Wunder. Als er gefunden wurde, haben Tierärzte starken Milbenbefall an seinen Pfoten festgestellt. Weil sie so stark verletzt waren, bekam er einen Verband und Medikamente.

Tierheim recherchiert Herkunft

Zunächst war gar nicht klar, woher Emir kam. Also veröffentlichte das Tierheim Soest Fotos des Tieres auf ihrer Facebook-Seite. Daraufhin meldete sich das Tierheim Hamm. Eigentlich sollte der kranke Vierbeiner dort abgegeben werden. Aber die Verantwortlichen mussten aus Platzmangel ablehnen. Die Besitzer hatten ihn zuvor wohl im Internet für einen Euro gekauft. Weil sie ihn nicht abgeben konnten, verramschten sie ihn wieder für einen Euro. Der Weg des Vierbeiners endete angebunden in der Nähe eines Feldwegs.

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Tierleitung fordert Umdenken bei Internethandel mit Tieren

Das Schicksal von Emir ist kein Einzelfall. Immer wieder werden Hunde und auch Katzen im Internet verkauft. Und das sind genau die Tiere, die am Ende im Tierheim landen. Verboten ist der Handel im Netz übrigens nicht. Tierheimleiterin Birgit Oberg wünscht sich daher ein Umdenken: „Ich würde mir wünschen, dass es überhaupt keinen Internethandel mit Tieren gibt. Wenn man verantwortungsbewusst Hunde hält oder züchtet, dann zeigt man den Interessenten die Muttertiere, wie die gehalten werden, wenn es jetzt Welpen sind. Und bei erwachsenen Hunden ist jeder Besitzer in der Pflicht, dafür zu sorgen, dass sein Tier gut unterkommt. Wenn ich keinen Internethandel mit Tieren mehr habe, ist sehr viel Tierelend sofort beendet.“