Im Kampf gegen die Impfmüdigkeit
Hessische Impfzentren können nun ohne Termin besucht werden

Das Impftempo nimmt spürbar ab. In Hessen haben nun 61,9 Prozent der Gesamtbevölkerung zumindest eine Corona-Schutzimpfung erhalten. Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa möchten sich 54 Prozent der bisher Ungeimpften auch nicht impfen lassen. Um die restlichen Impfwilligen so unkompliziert wie möglich zu ihrem Piks zu bringen, können alle Hessen ab dem 2. August auch ohne Termin ein Impfzentrum besuchen. Bereits vergebene Termine behalten aber ihre Gültigkeit.
Impfen ohne Termin; Das gibt es zu beachten
Impfwillige können ab sofort unangekündigt während der Öffnungszeiten ein Impfzentrum ihrer Wahl ansteuern. Das Wohnortprinzip gilt nicht mehr. Wichtig ist, dass Besucher ein Ausweisdokument, so wie den Personalausweis oder ihre Krankenkassenkarte mitbringen. Sofern man über einen Impfpass verfügt, sollte man diesen auch mitbringen, andernfalls kann aber auch ein neuer ausgestellt werden.
Letzte Chance: Impfzentren schließen bald

Da die Nachfrage nach Impfterminen zurückgeht, werden die 28 hessischen Impfzentren spätestens bis Ende September ihren Betrieb einstellen. Ab diesem Zeitpunkt werden die Impfungen ausschließlich von Ärzten durchgeführt. Die Erfahrungswerte der Impfallianz hätten gezeigt, dass die etablierten Regelstrukturen mit Haus-, Fach- und Betriebsärzten in Kooperation mit der Apothekerschaft in der Lage sind, Impfungen in kurzer Zeit und großem Umfang wohnortnah durchzuführen, sagte Kai Klose (Grüne), der hessische Gesundheitsminister zur hessischen Impfstrategie.
Die Praxen könnten dauerhaft eine Größenordnung von 350 000 Impfungen wöchentlich verabreichen, ergänzte der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen, Frank Dastych. Selbstverständlich würden auch die Bürger geimpft, die keinen festen Hausarzt haben. Nach Einschätzung des Hausärzteverbandes ist die Schließung der 28 hessischen Impfzentren „vollständig unproblematisch“ für die Praxen. (kmü/dpa)