Ann-Kathrin Götze muss EKG machen
Herzprobleme in der Schwangerschaft - Wie häufig kommt das vor?

Bei der Influencerin Ann Kathrin Götze kommt es seit der Geburt ihres Sohnes immer wieder zu leichten Herzproblemen, weswegen sie sicherheitshalber ein EKG machen lässt. Sicher ist sicher, denn zwar gehören Beschwerden wie geschwollene Beine und Erschöpfung fast schon standardmäßig dazu, besonders wenn die Schwangerschaft sich dem Ende zuneigt. Doch die Kombination aus Kurzatmigkeit, Abgeschlagenheit und geschwollenen Beinen könnten auch Symptome einer schwangerschaftsbedingten Herzschwäche sein, besonders wenn sie nach der Entbindung nicht abklingen.
Wann Sie hellhörig werden sollten
In einer Pressemitteilung der Deutschen Herzstiftung werden vor allem die folgenden Symptome als Anzeichen für die schwangerschaftsbedingte Herzschwäche (Im Mediziner-Sprech: peripartale Kardiomyopathie) genannt:
Kurzatmigkeit bei Belastung, gegebenenfalls auch in Ruhe
Schwellungen der Unterschenkel und Knöchel
Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Schwindel
Herzrasen oder Herzstolpern
Mehrfaches Wasserlassen in der Nacht
Schlafen im Liegen nicht möglich
Doch diese Symptome ähneln auch Beschwerden, die gegen Ende einer Schwangerschaft und nach der Geburt auftreten können, ohne dass eine Herzschwäche vorliegt. „Die Symptome werden deshalb häufig fehlgedeutet und zunächst nicht mit einer Schwäche des Herzens in Verbindung gebracht“, sagt Prof. Dr. Denise Hilfiker-Kleiner, Leiterin der Molekularen Kardiologie an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH).
Frühe Diagnose ist wichtig
Dabei ist die möglichst frühe Diagnose einer peripartalen Kardiomyopathie wichtig für die Heilungschancen einer betroffenen Frau. Dazu muss neben einem EKG, eine Ultraschall-Untersuchung des Herzens und ein Bluttest durchgeführt werden. Zur Behandlung einer schwangerschaftsbedingten Herzschwäche ist meist ein Aufenthalt im Krankenhaus notwendig, bei dem eine Herzinsuffizienztherapie durchgeführt wird. Rechtzeitig therapiert erholt sich jede 2. Betroffene innerhalb eines Jahres vollständig, bei 30-40% der Patientinnen bleiben danach noch leichte Beeinträchtigungen bestehen, die jedoch nicht dauerhaft bleiben müssen.
Risikofaktoren für eine peripartale Kardiomyopathie
Die Herzschwäche kommt ungefähr bei einer von 1.000 bis 1.500 Schwangerschaften vor. Die Mediziner der Deutschen Herzstiftung konnten aber Risikofaktoren bestimmen, die eine peripartale Kardiomyopathie begünstigen können. Dazu zählen: ein höheres Alter der Mutter, Rauchen, Mehrlingsschwangerschaften und Bluthochdruck. Auch wenn bei einer früheren Schwangerschaft schon einmal eine schwangerschaftsbedingte Herzschwäche auftrat besteht eine erhöhte Gefahr, dass diese in einer Folgeschwangerschaft ebenfalls auftritt. (jdr)