Herz war viel zu groß: Baby nach Zehn-Stunden-OP gerettet
Minimale Überlebenschancen
Ein großes Herz haben – dem Sprichwort nach etwas sehr gutes, medizinisch kann es tödlich sein. Beinah wäre Baby Oliver seinem großen Herzen zum Opfer gefallen. Schon vor seiner Geburt entdeckten die Ärzte, dass Olivers Herz viel zu groß ist, so groß, dass seine Überlebenschancen minimal sind.
Möglicherweise hätte sich das Problem während einer kompletten Schwangerschaft von selbst erledigt, aber die Fruchtblase platzte sieben Wochen zu früh. Olivers Mutter erinnert sich: "Ich dachte das war's, ich wachte schreiend auf." Bei der Geburt war das Baby "ganz blau", wie die Mutter berichtet. "Ich sagte immer wieder er schreit nicht, warum schreit er nicht."
Auch der Vater ist verunsichert und hilflos: "Ich wollte ihn halten, weil es vielleicht das einzige Mal sein würde, aber ich dachte auch: Nehmt ihn, macht dass es ihm gut geht." Künstlich beatmet überlebt der Winzling zunächst, aber um weiter zu leben braucht er ein Spender-Herz. Und das ist nach nur zwei Tagen gefunden.
"Es war perfekt, die Größe, die Blutgruppe, so eine Chance bekommt man nie wieder, ein perfektes Herz", sagt der Arzt. Erst sechs Tage alt, sieben Wochen zu früh geboren, winzig, zerbrechlich. Aber Oliver ist ein Kämpfer. Zehn Stunden lang dauert die Operation, dann schlägt das neue Herz in seiner Brust, eine medizinische Glanzleistung.
"Es ist unbeschreiblich, zu wissen, man kann sein Kind vielleicht nie lebend im Arm halten und dann kann man es mit nach Hause nehmen." Die Geburt und die ersten Tage Olivers waren ein harter Kampf, den er überstanden hat. Nun wartet das Leben auf ihn.