Abstiegskampf in der Bundesliga
Hertha feuert Trainer Schwarz - Dardai soll die "Alte Dame" retten

Hertha BSC zieht die Reißleine!
Nach dem Sturz ans Tabellenende hat der Fußball-Bundesligist reagiert und Trainer Sandro Schwarz freigestellt, wie die Berliner bekanntgaben. Hertha-Urgestein Pal Dardai soll nun den krisengeplagten Klub vor dem Abstieg in die 2. Liga bewahren. Dazu bleiben ihm aber gerade einmal sechs Spiele!
Dardai übernimmt zum dritten Mal: Ich freue mich darauf
Feuerwehrmann Dardai war bereits zweimal Chefcoach bei der „Alten Dame“ und auch als Nachwuchscoach und Talentförder-Koordinator beim Traditionsklub tätig. Der 47-Jährige erhält einen Vertrag bis zum Saisonende. Am Freitagabend hatte Hertha nach einer schwachen Leistung 2:5 (1:2) beim bisherigen Tabellenschlusslicht Schalke 04 verloren und war auf Platz 18 abgerutscht.

"Alle kennen meine Beziehung zu Hertha BSC, deshalb musste ich auch nicht lange überlegen, als der Anruf kam", erklärte Dardai. "Es sind noch sechs Spiele, eventuell auch noch zwei mehr, und ich werde mit dem Team alles daransetzen, dass Hertha BSC in der Bundesliga bleibt. Das wird keine einfache Aufgabe, aber ich freue mich darauf."
Neururer: Allerletztes Signal des Vereins
Der Rauswurf von Schwarz deutete sich bereits nach dem Schalke-Spiel an. Kult-Trainer Peter Neururer analysierte nach der Partie bei RTL: „Wenn ich noch etwas bewirken will in dieser wirklich leblosen Mannschaft, dann muss jetzt was kommen. Sonst hat es keinen Sinn mehr.“ Grundsätzlich sei er zwar gegen Trainerentlassungen, doch wenn der Verein meine, ein allerletztes Signal setzen zu müssen, dann sei der „Zeitpunkt nach dem Spiel mit Sicherheit gekommen“.
Deshalb kam von Sportdirektor Benjamin Weber nach der Schalke-Schlappe wohl auch kein Bekenntnis für Schwarz, der den Hauptstadtklub erst zum Saisonstart übernommen hatte und eigentlich einen Vertrag bis zum 30. Juni 2024 hatte.
Schwarz: Kann Entscheidung nachvollziehen
"Ich war gerne Trainer von Hertha BSC und hätte mir natürlich wie alle, die es mit diesem Verein halten, gewünscht, dass unsere Arbeit mit mehr Punkten belohnt worden wäre“, sagte Schwarz. „Aber ich kann mit Blick auf die Tabelle nachvollziehen, dass die Verantwortlichen sich für einen neuen Weg entschieden haben."
Hertha hat seit sechs Ligaspielen nicht gewonnen und erlebt eine höchst turbulente Saison. Ende Januar hatte der Klub Geschäftsführer Sport Fredi Bobic freigestellt. Dieser hatte daraufhin im Februar beim Arbeitsgericht Klage gegen seine Kündigung eingereicht. (sid/wwi)