Helmut Schmidt: Seine zehn besten Sprüche

Helmut Schmidt war für seine flotten Sprüche auch als "Schmidt-Schnauze" bekannt
Helmut Schmidt war für seine flotten Sprüche auch als "Schmidt-Schnauze" bekannt
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Helmut Schmidt (1918-2015) ist am 10. November im Alter von 96 Jahren gestorben. Zu Lebzeiten war er für seine Scharfzüngigkeit bekannt und heimste dafür sogar den Spitznamen "Schmidt-Schnauze" ein. Sehen Sie hier, mit welchen legendären Sprüchen sich der Altbundeskanzler die Sympathien der Bevölkerung sicherte:

Bissige Zitate des Altkanzlers

So antwortete Schmidt 2006 auf die Frage, ob für seine Arbeit Leidenschaft nötig sei. Und tatsächlich: Kaum einmal sah man ihn nicht rauchend. Und so brannte sich das Bild von Schmidt mit Glimmstängel in der Hand unwiderruflich in die Köpfe der Menschen ein. Selbst im hohen Alter gab er seine Leidenschaft nicht auf. Erst kurz vor seinem Lebensende musste er dem Qualmen abschwören, als er körperlich nicht mehr in der Lage dazu war.

Einer der wohl legendärsten Sprüche des Politikers bezog sich auf die teils hochtrabenden Vorstellungen seiner Kollegen. Dass Schmidt der andauernden Zitation des Satzes jedoch überdrüssig war, verdeutlichte er in einem Interview mit "Die Zeit": "Diesen Satz habe ich ein einziges Mal gesagt, er ist aber tausendfach zitiert worden. Einmal hätte genügt. [...] Es war eine pampige Antwort auf eine dusselige Frage".

So äußerte sich das ehemalige Staatsoberhaupt 2008 zur Kernenergie. Und er muss es wissen, schließlich war er sage und schreibe 68 Jahre lang mit seiner Ehefrau Hannelore, besser bekannt als Loki, verheiratet. Diese verstarb im Oktober 2010.

Auch hier nimmt Schmidt Bezug auf die Liebe. Ausgangspunkt für diese Äußerung war eine Diskussion über die Reife des Menschen. Wann ist man erfahren, wann darf man wählen, wann Autofahren? Der Begriff der Volljährigkeit ist dem Staatsmann zufolge nur eine "willkürliche Grenze", wichtiger sind Erfahrungen. Auch die von Gut und Böse.

Mit diesem Zitat bewies Schmidt: Er hat nicht nur eine spitze Zunge, sondern auch einen scharfen Verstand. Obendrein bringt er damit auf den Punkt, was ihn in der Bevölkerung unter anderem so beliebt gemacht hat: seine Ehrlichkeit und das daraus resultierende Vertrauen. Andere Politiker könnten sich hiervon eine Scheibe abschneiden.

In die gleiche Richtung wie die vorherigen, schießen auch diese Worte. Nur, dass Schmidt diesmal auch die normale Bevölkerung mit einbezieht. Auch dafür steht er mit seiner Ehrlichkeit: Keiner ist davon ausgenommen.

So äußerte sich Schmidt im Gespräch mit "Die Zeit"-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo 2014 über ein nach wie vor wichtiges Thema: den europäischen Zusammenhalt. Der SPD-Politiker war bekannt für seine proeuropäische Haltung, die er auch in seinem Buch "Mein Europa" verdeutlicht.

Auch hier kann man ihm nicht widersprechen. Denn obwohl zahlreiche Biografien über Schmidts Leben erschienen sind und er auch selbst viele private Anekdoten in seine eigenen Bücher einfließen ließ, lernt man dadurch nur einen Teil seiner Persönlichkeit kennen. Am besten gekannt hat ihn vermutlich ohnehin seine Ehefrau Loki.

Ein typisches Beispiel für die klaren Ansagen von Schmidt. Ohne groß um den heißen Brei zu reden, sprach er Ende der 1960er aus, was er über die Studentenproteste dachte. Angst vor legerer und umgangssprachlicher Wortwahl hatte der Hanseat schließlich noch nie. Noch etwas, was ihn von den meisten seiner Politiker-Kollegen unterschied.

Gesagt, getan. Bis zu seinem Lebensende äußerte sich Schmidt zum aktuellen Politikgeschehen und nahm kein Blatt vor den Mund, wenn es darum ging, seine Meinung zu vertreten. Mit seinen drastischen, zynischen und klugen Worten wird uns der Altkanzler noch lange im Gedächtnis bleiben.

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