Hessen: Lange Warteschlange in Babenhausen
Hausarzt impft ohne Termin - 2.000 Menschen kommen

Diese Geschichte zeigt, wie groß der Wunsch nach einer Spritze gegen Corona bei vielen Menschen ist. Und dass der Impfstoff selbst einfach immer noch zu knapp ist. Mit einem "offenen Impftag" hat Hausarzt Dr. Abrar Mirza im hessischen Babenhausen einen Ansturm ausgelöst. Bereits vor dem Start der Aktion am Samstagmorgen versammelten sich etwa 1.500 bis 2.000 Menschen vor Ort. Sie hätten sich ohne Zwischenfälle in Warteschlangen eingereiht, sagte der Bürgermeister der südhessischen Stadt, Dominik Stadler.
Arzt würde gern noch mehr impfen

Die Menschen seien teils schon am Vortag angereist und hätten vor der Praxis campiert. Es gab erhebliche Verkehrsprobleme. Die vorgesehenen Parkplätze waren voll. Polizei und Ordnungsamt rückten an.
Hausarzt Mirza vom Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) hat vor einer knappen Woche angekündigt, dass er 1.000 Impfdosen bestellt habe. Diese sollten ohne vorherige Registrierung vergeben werden.
Normalerweise 150 bis 300 Dosen - und 5.000 Anfragen

Nach zwei Stunden seien bereits rund 300 Menschen geimpft gewesen. Pro Stunde hätte man etwa 90 Menschen ihre Corona-Schutzimpfungen geben können, da ein größeres Team die Impfungen durchführte. Um den Zustrom zu lenken sei ein Parkplatz eigens mit einer Art Parcours ausgestattet worden, so der Bürgermeister.
"Happy-Man" verkürzt die Wartzeit mit Musik

Mirza sagte in lokalen Medien, man würde gern noch mehr impfen. Zuletzt habe das MVZ maximal 200 Dosen pro Woche erhalten. Dem hätten bis zu 5.000 Anfragen gegenübergestanden. Daher habe man nicht gezögert, 1.000 Dosen des Johnson&Johnson-Impfstoffes zu bestellen, als es erstmals keine Beschränkungen gab.

Die Stadt hätte zuvor Bedenken gehabt, sagte Stadler. Entgegen der Befürchtungen sei die Stimmung unter den Wartenden aber friedlich und gelöst gewesen, alle hätten sich an die Abstandsregeln und die Maskenpflicht gehalten.(dpa / uvo)