Sie sprechen offen über das Tabu-Thema

Harald Glööckler und Peer Kusmagk: Häusliche Gewalt hat viele Gesichter

Sie sprechen offen über ein Thema, das bis heute ein Tabu ist: Häusliche Gewalt.
Modedesigner Harald Glööckler (58) und Schauspieler Peer Kusmagk (48) schilderten in der Vergangenheit ihre ganz persönlichen Erfahrungen – und zwar aus unterschiedlichen Perspektiven. Am 12. Oktober waren sie zu Gast bei SternTV Spezial (hier auf RTL+ streamen). Im Video gibt’s die Tränen des Dschungelstars zu sehen, während er über das emotionale Thema spricht.

Harald Glööckler: „Meine ganze Kindheit ist ein Scherbenhaufen“

Im Dschungelcamp machte Glööckler erstmals vor einem Millionenpublikum öffentlich, was ihm in seiner Kindheit widerfahren ist. „Es sind nur Scherben da“, verriet er damals. „Ja, also diese ganze Kindheit ist ein Scherbenhaufen. Und das ist schrecklich.“ Die Ehe seiner Eltern soll von Gewalt geprägt gewesen sein, denn sein Vater war angeblich Alkoholiker, der immer wieder die Kontrolle verloren haben soll. Seine Mutter soll regelmäßig Opfer seiner gewalttätigen Attacken geworden sein.

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„Ich versuchte immer wieder eine Sekunde zu finden, wo ich als Kind nicht Angst hatte, wenn ich in einen Raum oder nach Hause komme, dass die Mutter entweder blutend am Boden liegt oder vielleicht sogar tot ist“, sagte er. Doch eines Tages wurde seine größte Angst schreckliche Realität. Seine Mutter stürzte nach einer brutalen Attacke des Vaters die Treppe hinunter und erlag noch im Krankenhaus ihren Verletzungen. Glööckler war damals 13 Jahre alt. „Meine ganze Kindheit war eigentlich ein einziges Trauma“, so der Modesigner, der sich nichts sehnlicher als eine behütete Kindheit wünschte.

Peer Kusmagk konnte seine Wut nicht steuern

Auch Peer Kusmagk träumte von einer perfekten Familie, verlor aber immer wieder die Kontrolle. Zum Weltfrauentag im vergangenen Jahr überraschte der Schauspieler mit diesen Worten: „Häusliche Gewalt hat viele Gesichter. Ich bin eines davon, denn auch ich habe schon die Gewalt meiner Stimme und Worte benutzt, um mich und meine Meinung innerhalb einer Beziehung Frau gegenüber durchzusetzen.“ Auch seine Frau Janni soll er angeschrien haben.

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Heute bereut der Moderator diesen Kontrollverlust. „Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie man sich selber danach fühlt, wenn man seine Wut nicht steuern kann“, sagte er. (mja)

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Hier finden Sie Hilfe!

Sollten Sie selbst von Gewalt betroffen sein, Sie kennen jemanden der es ist oder vermuten es, dann wenden Sie sich an die unterstehenden Hilfsangebote:

Bei akuter Gefahr: 110

Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“: 08000 116 016

Frauenhäuser / Frauenberatungsstellen: http://www.frauenhauskoordinierung.de/

Telefonseelsorge: 0800 111 0111 oder 0800 111 0222