Baden-Württemberg rechnet mit Epidemiejahr
Hantavirus-Alarm in Deutschland! Immer mehr Fälle

Wo sich Rötelmäuse wohlfühlen, lauert womöglich auch der Erreger: In diesem Jahr könnten laut dem Landesgesundheitsamt in Baden-Württemberg wieder überdurchschnittlich viele Menschen am Hantavirus erkranken. Seit Jahresbeginn wurden der Behörde 894 Fälle im Südwesten gemeldet. Im letzten Hantavirus-Epidemiejahr 2019 seien 833 Fälle gemeldet worden.
Hantavirus kann von Rötelmaus auf Menschen übertragen werden
„In Baden-Württemberg treten Hantavirus-Infektionen regelmäßig auf - aufgrund der aktuellen Zahlen wird 2021 wohl ein starkes Hantavirus-Jahr werden“, sagte Regierungspräsident Wolfgang Reimer am Mittwoch.
In Deutschland gilt das Einatmen von zu Staub zerfallenem Kot von Rötelmäusen (auch Waldwühlmaus) als Haupt-Infektionsquelle für das Hantavirus. Aber auch mit deren Speichel oder Urin wird das Virus ausgeschieden. Anstecken kann man sich etwa beim Aufräumen oder Fegen von Garagen oder Schuppen.
Zu Berufsgruppen mit einem gewissen Risiko zählten etwa Förster, Jäger und Bauarbeiter, so Faber. Aber auch in der Freizeit gibt es Risiken: Schutz- und Grillhütten im Wald etwa seien auch bei den Mäusen beliebt, so dass man sich anstecken könne.
Betroffen sind vor allem Regionen mit erhöhtem Buchenwaldanteil
Die Erkrankungszahlen schwanken demnach von Jahr zu Jahr, weil die Wahrscheinlichkeit für eine Ansteckung mit der Dichte an infizierten Rötelmäusen zusammenhängt. Insbesondere in Buchen-Mastjahren bekommen die Mauspopulationen durch das große Futterangebot einen Schub. Im vergangenen Herbst hatten die Nager besonders gute Nahrungsbedingungen. Betroffen sind deshalb vor allem Regionen mit erhöhtem Buchenwaldanteil.
Grippeähnliche Symptome nach Hantavirus-Infektion
Hierzulande rufen Infektionen mit dem Hantavirus meist Erkrankungen mit grippeähnlichen Symptomen hervor: hohes Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, zudem Übelkeit oder Erbrechen.
Auch die Nieren können beeinträchtigt werden, bis hin zu akutem Nierenversagen. Nur die Symptome können behandelt werden, eine Impfung gibt es nicht. In anderen Regionen vorkommende Typen des Virus können schwerwiegendere Erkrankungen auslösen. (dpa, mor)