"Ihr wurde der halbe Kiefer weggeschossen!"
Mann verschickt Penis-Fotos bei Instagram - dann greift er zur Waffe
"Es bestand potentielle Lebensgefahr für die Frau!"
Wegen Mordversuchs in zwei Fällen, Verbreitung pornografischer Inhalte und anderer Straftaten muss sich seit Dienstag ein 23-Jähriger vor dem Landgericht Hamburg verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Türken vor, am 11. März dieses Jahres auf eine 52 Jahre alte Frau und deren 13-jährigen Sohn geschossen zu haben. „Der 13-Jährige konnte sich aus dem Wohnhaus retten, die Geschädigte erlitt Schussverletzungen im Bereich der linken Wange, für sie bestand potentielle Lebensgefahr und sie lag acht Tage im Koma“, so Staatsanwältin Liddy Oechtering gegenüber RTL Nord.
Penis-Fotos und Drohungen über Instagram
Motiv der Tat soll laut Anklage die Verärgerung des Angeklagten über die Tochter der Frau gewesen sein. „Hintergrund der Schüsse war, dass die Tochter in der Vergangenheit die Annäherungsversuche vom Angeklagten zurückgewiesen hatte“, so Oechtering weiter. Im September vergangenen Jahres habe er die damals 17-Jährige deswegen als „Schlampe“ beleidigt und sie geschlagen. Im Januar habe er ihr dann sogar Fotos seines Geschlechtsteils zusammen mit Beleidigungen und Bedrohungen über Instagram schicken wollen. Dabei verwechselte er jedoch die Adressatin und sandte die Nachrichten an eine andere, bisher unbekannte Frau.
"Ihr ist der halbe Kiefer weggeschossen worden!"
Der Angeklagte soll der 52-jährigen Frau sowie ihrer Tochter dann vor einem Mehrfamilienhaus im Stadtteil Wilhelmsburg aufgelauert und viermal mit einer Pistole gefeuert haben. Die Frau erlitt lebensgefährliche Kopfverletzungen „Ihr ist der halbe Kiefer weggeschossen worden, sie hat immer noch große Schwierigkeiten beim Essen und Trinken. Sie wird sich weiteren Operationen unterziehen müssen“, so Claudia Krüger, Anwältin der Nebenklage, gegenüber RTL Nord am Dienstagmorgen.
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"Die Familie wurde aus dem Leben katapultiert!"
Der 23-Jährige ist der Polizei bereits bekannt: „Er ist bereits wiederholt jugendgerichtlich gemaßregelt worden“, so Staatsanwältin Liddy Oechterin. Für die Familie des Mädchens ist das Geschehene nur schwer zu verarbeiten. „Es geht allen schlecht. sie sind komplett aus dem Leben katapultiert worden. Die Familie wird die Wohnung verlassen müssen, man fühlt sich dort nicht mehr wohl“, so Claudia Krüger.
Der Verteidiger des Angeklagten kündigte an, sein Mandant werde die objektiven Tatumstände gestehen. Der 23-Jährige habe die Frau und den Jungen nicht töten wollen.(kst)