Hämatochezie: So gefährlich ist Blut im Stuhl
Eine Hämatochezie kann verschiedene Ursachen haben
Bei hellem, frischen Blut im Stuhl spricht man von einer Hämatochezie. Dieses Phänomen jagt vielen Menschen einen gehörigen Schrecken ein. Wir verraten Ihnen, ob die Angst berechtigt ist, was mögliche Ursachen für die Hämatochezie sein könnten und was Sie dagegen unternehmen können.
Man unterscheidet drei Arten von Blut im Stuhl
Blut im Stuhl kann die verschiedensten Ursachen haben. So können diese Organe für die Blutung verantwortlich sein: Speiseröhre, Leber, Magen, Zwölffingerdarm, Dünndarm, Dickdarm, Mastdarm und After
Je nachdem, woher die Blutung aus dem Magen-Darm-Trakt kommt und wie stark sie auftritt, unterscheidet man in drei Arten von Blut im Stuhl:
Hämatochezie
Bei einer Hämatochezie ist das auftretende Blut im Stuhlgang hell- oder dunkelrot gefärbt. Dabei ist es sehr wahrscheinlich, dass die Blutung im mittleren bis unteren Gastrointestinaltrakt (GI-Trakt), also vom Dickdarm bis zum After, ihren Ursprung hat, denn das Blut konnte weder durch die Magensäure noch durch Darmbakterien zersetzt werden, was die kräftige Farbe erklären kann.
Meläna
Beim sogenannte Teerstuhl ist das Stuhl glänzend, pechschwarz gefärbt und klebrig. Diese Art von Blut im Stuhl ist auf Blutungsquellen im Bereich der Speiseröhre bis zum Zwölffingerdarm, dem oberen Gastrointestinaltrakt (GI-Trakt), zurückzuführen. Da das Blut mit Magensäure in Berührung kommt, wird es zu Hämatin zersetzt, dadurch bekommt die Meläna die schwarze Färbung. Erbrochenes enthält neben dem Mageninhalt dann ebenfalls schwarze Elemente, die wie Kaffeesatz aussehen.
Okkulter Stuhl
Im okkulten Stuhl ist das auftretende Blut nicht direkt erkennbar, da die Blutung im unteren GI-Trakt so gering ausfällt. Durch einen auf Guajakharz basierten Stuhlbluttests kann das unsichtbare Blut im Stuhl vom Arzt enttarnt werden. Oftmals wird das, für das bloße Auge unsichtbare Blut, nur im Rahmen einer Routineuntersuchung entdeckt.
Mögliche Ursachen der Hämatochezie
Handelt es sich bei dem Blut im Stuhl um eine Hämatochezie, sind die Ursachen wie bereits erwähnt vermutlich im Dickdarm oder Enddarm zu finden. Diese Krankheiten können zum Beispiel für die Blutung verantwortlich sein:
Darmdivertikel Darmpolypen
Darmdivertikel sind Ausstülpungen der Darmwand nach außen, die im entzündeten Stadium zu einer Hämatochezie führen können. Darmpolypen sind hingegen Schleimhautwucherungen, die in den Darm hineinwachsen und als Darmkrebsvorstufe gelten.
Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen
Morbus Crohn und Colitis ulcerosa können ebenso eine Hämatochezie verursachen, beispielsweise durch Fissuren, das sind kleine Risse in der Darmschleimhaut. Morbus Crohn ist eine entzündliche, chronische Erkrankung, die den gesamten Gastrointestinaltrakt, vom Mund bis zum Anus befallen kann. Am häufigsten ist sie jedoch am Ende des Dünndarmbereichs und im oberen Dickdarmbereich vertreten, wo sich alle Darmschichten schmerzlich entzünden. Bei der Colitis ulcerosa beschränkt sich die Entzündung auf den Dickdarm und verursacht dort Geschwüre an der Darmschleimhaut.
Hämorriden
Das gut durchblutete Hämorridialgewebe dichtet den Darm ab. Sollten sich die Hämorriden knotenartig vergrößern, spricht man von einem Hämorridialleiden im untersten Dickdarmbereich. Sollten Hämorriden eine Hämatochezie verursachen, ist frisches Blut auf dem Stuhlgang zu erkennen.
Darmkrebs
Darmkrebs zählt in Deutschland zur zweithäufigsten Krebserkrankung. Das Kolonkarziom wird auch durch chronische Darmerkrankungen begünstigt. Im fortgeschrittenen Stadium können die Geschwüre bluten und eine Hämatochezie verursachen, das ist jedoch ein seltenes Symptom für Darmkrebs.
Eine schwarze oder rote Färbung des Blutes kann auch durch die Einnahme stark färbenden Medikamente oder Lebensmittel verursacht werden.
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Behandlung der Hämatochezie
Vorsichtshalber sollten Sie bei erkennbarem Blut im Stuhl immer einen Arzt aufsuchen, um die Ursache der Hämatochezie zu ermitteln.
Eine Hämatochezie wird grundsätzlich nach der vorangegangenen Ursache behandelt.
Therapiert wird bei schwachen Blutungen oft mit Salben oder einem Rektalzäpfchen. Darmdivertikel und -polypen werden in der Regel endoskopisch von einem Arzt entfernt. Hämorriden können entweder verödet oder gänzlich chirurgisch entfernt werden.
Die Darmkrebsbehandlung richtet sich nach dem Stadium und geht meistens mit einer Operation, einer Chemotherapie oder je nachdem wo sich der Krebs eingenistet hat, mit einer Strahlentherapie einher.
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