Er hatte sich von seiner Reisegruppe getrennt
Deutscher Tourist tot nahe Maya-Ruinen gefunden

Ein seit Sonntag vermisster Deutscher ist in Guatemala tot aufgefunden worden. Der 53-jährige Tourist war mit einer Reisegruppe in der Stadt Tikal unterwegs, wo sich Ruinen aus der Maya-Zeit befinden. Um den Nationalpark allein zu erkunden, habe er sich nach Angaben seiner Begleiter von der Gruppe getrennt, erklärte das guatemaltekische Kulturministerium. Seitdem wurde er gesucht.
Guatemala: Todesursache noch unklar
Das Militär, das an der Suche nach dem Vermissten beteiligt war, veröffentlichte Bilder, auf denen der Tote auf einem mit Laub bedeckten und von Bäumen gesäumten Weg zu sehen ist. Die Todesursache war nach Angaben des Ministeriums zunächst noch unklar. Staatsanwaltschaft und Gerichtsmedizin sollen ermitteln.
Deutsche Botschaft in Guatemala spricht Beileid aus
Unterdessen erklärte die deutsche Botschaft in Guatemala in einem auf Spanisch im Netz veröffentlichten Nachruf, "den Ausgang der Suche nach dem deutschen Staatsbürger in Tikal" zu bedauern. "Wir sprechen der Familie des Verstorbenen unser tiefstes Beileid aus", fügte die Botschaft hinzu und dankte den an der Suche beteiligten Einsatzkräften.
Ruinenstadt Tikal war einst führendes Maya-Zentrum
Die Maya-Kultur, die sich vom heutigen Südmexiko bis nach Honduras erstreckte, erreichte ihre Blütezeit etwa zwischen den Jahren 200 und 800 nach Christus und endete recht abrupt: Viele Zentren wurden im 9. und 10. Jahrhundert verlassen – möglicherweise wegen Klimaschwankungen.
Die heute weitgehend von Dschungel überwucherte Ruinenstadt Tikal liegt im Norden Guatemalas und war einst eines der führenden Maya-Zentren. Seine Blütezeit erlebte der Ort in der sogenannten späten Klassik zwischen den Jahren 600 und 850. Im Laufe des 9. Jahrhunderts wurde die Stadt verlassen, das letzte datierte Monument stammt aus dem Jahr 869. (ntv/bst)