Expertin erklärt, wie traumatisch diese Erfahrung für eine junge Mutter ist„Sehr viel Blut verloren“: Bei Luisa Hartema kam es nach der Geburt zu schweren Komplikationen

Ihre Geburt wurde plötzlich zu einem wahrgewordenen Albtraum!
Ein paar Wochen nach der Entbindung findet Luisa Hartema (28) erstmals die Kraft, über die Geburt von Töchterchen Paula zu sprechen. Alles sei zunächst nach Plan gelaufen – endete jedoch völlig unerwartet in einer OP und auf der Intensivstation.
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Luisa Hartema verlor nach der Geburt 2,5 Liter Blut
Im September erblickte die Tochter des Models das Licht der Welt. „Ich hatte eine Wassergeburt, ohne starke Schmerzmittel, so wie ich es mir vorgestellt habe und ich bin unfassbar dankbar dafür“, erzählt Luisa ihrer Community jetzt in ihrer Instagram-Story.
Da sich anschließend die Plazenta (Mutterkuchen) nicht von allein löste, musste sofort operiert werden: „Es wurde alles etwas hektisch und weil ich natürlich schnell wieder zurück wollte, habe ich versucht, ganz ruhig zu bleiben und es zu akzeptieren.“ Aufgewacht sei sie danach auf der Intensivstation. „Ich habe bei der OP leider sehr viel Blut verloren (2,5 Liter). Ich lag dort, ich war am Zittern, wurde umgezogen, zugedeckt und nebenbei wurde mir gesagt, was passiert ist“, berichtet die GNTM-Siegerin von 2012 weiter.
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„Dass die Plazenta sich nicht von alleine löst und in der Gebärmutter verbleibt, passiert bei etwa einer von 2.500 Geburten“, erklärt Gynäkologin Dr. Judith Bildau im Interview mit RTL.de: „Hier ist der Mutterkuchen fest mit der Gebärmutter verwachsen. Dass Reste der Plazenta in der Gebärmutter verbleiben, passiert bei bis zu einem Prozent der Geburten, das heißt bei einer von 100 Frauen.“

Ein Blutverlust von 2,5 Liter sei viel – und eine „belastende Situation für eine Frau“, die danach unbedingt Zeit brauche, um sich nach diesem Erlebnis erholen zu können.
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Kann sich die OP auf die weitere Kinderplanung auswirken?
Insgesamt sei die Ausschabung, auch Kürettage genannt, ein risikoarmer und in dieser Situation sowieso dringend erforderlicher Eingriff. „Seltene Komplikationen sind zum Beispiel Verletzungen der Gebärmutter oder auch danach entstehende Vernarbungen“, schätzt die Expertin ein: „In sehr seltenen Fällen können nach der OP Vernarbungen entstehen, die einen erneuten Kinderwunsch verkomplizieren können.“
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„Die Situation ist meist sehr belastend für die frischgebackenen Mütter“
Durch den Eingriff waren Luisa Hartema und ihr Baby nach der Geburt acht Stunden getrennt. „Jede Minute hat sich so unendlich angefühlt“, erinnert sich die 28-Jährige zurück: „Ich weiß, es wird dauern, alles richtig zu verarbeiten und es werden noch eine Menge Tränen fließen, aber ich bin voller Dankbarkeit.“
Auch Dr. Judith Bildau weiß, dass es Zeit braucht, um das Erlebte hinter sich lassen zu können: „Die Situation ist meist sehr belastend für die frischgebackenen Mütter – sowohl körperlich als auch psychisch. Es ist deshalb ganz wichtig, dass sie eine kompetente medizinische Begleitung und emotionale und liebevolle Unterstützung an ihrer Seite haben.“
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Ihr Tipp für alle Mamas, die so etwas durchstehen mussten: „Sich Zeit geben, das Geschehene zu verarbeiten. Noch einmal das Gespräch mit den Geburtshelfern und Helferinnen suchen, um zu verstehen, was genau passiert ist. Ganz viel ruhige und entspannte Zeit mit dem Baby nachholen und verbringen. Bei einer posttraumatischen Belastungsstörung bitte unbedingt professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.“