Eine Art Botenstoff innerhalb des HormonhaushaltesGesundheitslexikon: Levodopa

Meist bemerkt der Patient zunächst nur das stetige Zittern der Gliedmaßen oder einen ständigen Spannungszustand einzelner Muskeln. Auch wenn sich die Symptome am Anfang noch harmlos und zurückhaltend zeigen, kann dahinter bereits um eine ernstzunehmende Krankheit wie Parkinson stecken. Dabei ist die prägnante Schüttellähmung nur ein Anzeichen der Krankheit, nicht aber das eigentliche Problem. Die wirkliche Ursache ist in solchen Fällen im Kopf des Patienten zu suchen. Hier ist nämlich das zentrale Nervensystem erkrankt, weil Signalübermittler fehlen.
Was ist Levodopa?
Levodopa ist eine Art Botenstoff innerhalb des Hormonhaushaltes. Es ist unabdingbar für die gesunde Funktion des gesamten Nervensystems. Konkret ist Levodopa an der Entwicklung und dem Wirkmechanismus der Neurotransmitter Dopamin, Noradrenalin und Adrenalin beteiligt. Zudem unterstützt es die Entwicklung von Melanin. Der Körper bildet Levodopa aus Tyrosin, welches über die Nahrung aufgenommen wird. Über eine komplizierte Wechselwirkung mit anderen Enzymen wird aus Tyrosin im Rahmen des Stoffwechsels der Neurotransmitter Levodopa gebildet. Levodopa wird auch L-DOPA genannt, was eine Abkürzung des chemischen Namens L-3,4-Dihydroxyphenylalanin ist.
Wie wirkt Levodopa?
Levodopa ist zunächst einmal eine Aminosäure, die als Molekül vorliegt. Es erreicht als einer der wenigen Neurotransmitter die sogenannte Blut-Hirn-Schranke und passiert diese. Damit wirkt es direkt auf das Gehirn ein. Über winzige elektrische Impulse veranlasst Levodopa nun bestimmte Areale im Hirn dazu, Zellen zu aktivieren und eine Erregungsübertragung herzustellen. Darüber wiederum werden weitere Transmitter, insbesondere Dopamin, im Gehirn aktiviert und ausgeschüttet. Levodopa selbst verfügt also über keine Wirkung, sondern stößt den Vorgang zur Ausschüttung bestimmter Hormone lediglich an. Das so aktivierte Dopamin wird sodann vom zentralen Nervensystem aufgegriffen und verwertet.
Anwendungsgebiete von Levodopa
Drei Krankheiten stehen im Zusammenhang mit einem Mangel an körpereigenem L-DOPA.
Insbesondere bei der Parkinson-Krankheit, also der Erkrankung der Nervenzellen im zentralen Nervensystem, gilt der herabgesetzte Dopamin-Spiegel als Auslöser. Die Krankheit, welche sich durch konstante Schüttellähmungen, Zittern, Bewegungslosigkeit oder versteifte Muskeln zeigt, führt unbehandelt zu schwerwiegenden Schäden. Auch das Restless-Legs-Syndrom (RLS) wird mit einem zu geringen Dopamin- bzw. Levodopa-Spiegel in Verbindung gebracht. Beide Krankheiten werden seit einigen Jahren recht erfolgreich mit der kontrollierten Einnahme von Levodopa in Form von Medikamenten behandelt. Zudem werden Patienten, die unter Chorea Huntington (Veitstanz) leiden, sporadisch damit therapiert.
Was muss man über Levodopa wissen?
Levodopa ist ein verschreibungspflichtiger Wirkstoff, der von verschiedenen Herstellern angeboten wird. Er kann zwar die Produktion der wichtigen Neurotransmitter auslösen und damit die Krankheitssymptome signifikant verringern, doch bereits abgestorbene Nervenzellen kann der Wirkstoff nicht wieder reaktivieren. Insofern lässt sich mit der Einnahme von Levodopa lediglich der aktuelle Krankheitszustand erhalten, nicht aber verbessern. Als Nebenwirkung berichten die Patienten in manchen Fällen von Schwindel, Kreislaufproblemen oder Übelkeit. Wird das Präparat sehr kurzfristig abgesetzt, zeigen die Patienten Entzugssyndrome. Weil L-DOPA im Körper sehr schnell abgebaut wird, nimmt der Patient meist vier kleine Einheiten über den Tag verteilt in Tablettenform zu sich.
Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel enthält nur allgemeine Informationen und Hinweise über Arzneimittel, hat jedoch keinen Anspruch auf Vollständigkeit und ersetzt daher nicht die Beratung durch einen Arzt oder Apotheker. Da die Medizin sich ständig weiterentwickelt, sollten Sie immer die aktuelle Gebrauchsinformation zu Ihrem Arzneimittel sorgfältig durchlesen und Ihren Arzt oder Apotheker zurate ziehen.