Ursachen, Symptome, BehandlungGesundheitslexikon: Intertrigo (intertriginöses Ekzem, Hautwolf)

Bei Intertrigo handelt es sich um eine rote, nässende Entzündung der Haut. Wir klären Ursachen, Symptome und mögliche Behandlungsformen.
Was ist Intertrigo?
Intertrigo oder intertriginöses Ekzem ist die medizinische Fachbezeichnung für eine nässende Entzündung der Haut. Die Krankheit wird umgangssprachlich als Hautwolf bezeichnet und tritt vornehmlich in Hautfalten auf. Häufigster Vertreter, der zu einer Intertrigo beim Menschen führt, ist der Candida albicans, ein Hefepilz. Durch das feuchtwarme Milieu in Hautfalten hat er optimale Lebensbedingungen. Zur Vorbeugung einer Intertrigo hat die Vermeidung von feuchten Kammern oberste Priorität. Dafür sollte nach einer regelmäßigen Körperpflege (ausschließlich mit Wasser) an den exponierten Stellen sorgfältig jegliche Feuchtigkeit abgetrocknet werden.
Ursachen
Wenn Haut auf Haut liegt, wie das bei Hautfalten der Fall ist, ist die natürliche Zirkulation gestört. Dann kommt es vor, dass die oberste Hautschicht durch Feuchtigkeit wie Urin oder Schweiß aufquillt. Durch dieses Aufquellen wird die Hornschicht in ihrer Funktion, eine natürliche Barriere gegen Erreger zu bilden, beeinträchtigt. Zudem fördert die feuchte Kammer die Rhagadenbildung (feine Mikrorisse in den obersten Hautschichten). Diese beiden Komponenten führen dazu, dass Erreger wie Bakterien, Viren oder Pilze in die Hautschichten eindringen und sich vermehren können.
Symptome
Vor allem in den Achselhöhlen und Leisten, am After sowie bei adipösen Menschen zwischen den querverlaufenden Bauchfalten und unter der Brust kann es zu einem intertriginösen Ekzem kommen. Dabei lassen sich die folgenden Symptome klar ausmachen:
Feuchtigkeit in Körperfalten
Brennen und Jucken in der betroffenen Region
Sekretion von Wundflüssigkeit
Rötung
Schuppen, Pusteln, Bläschen, Abschürfungen, Hautläsionen
Handelt es sich um eine Infektion mit besagtem Candida albicans, weist die Intertrigo außerdem weißliche Ablagerungen auf rotem Grund auf.
Diagnose
Das klinische Bild ist für das geschulte Auge aussagekräftig genug. Dennoch muss differentialdiagnostisch geklärt werden, ob es sich nicht um ein allergisches Ekzem, einen Dekubitus, eine Dermatitis oder eine Mykose handelt. Wenn klar ist, dass eine Intertrigo vorliegt, kann ein Abstrich Sicherheit über den Erreger verschaffen. Im Labor werden dann in einer Petrischale Kulturen gezüchtet, damit die behandelnden Ärzte wissen, ob ein Bakterium, ein Virus oder ein Pilzbefall Ursache der Intertrigo ist. Generell sind Blasen häufiger ein Zeichen für eine bakterielle Infektion. Papeln und Pusteln im Randbereich deuten meist auf eine Candidainfektion hin.
Behandlung/Therapie
Die betroffenen Areale müssen trocken gehalten werden. Dazu genügt meist eine Behandlung mit einem medizinischen Hautpflegeprodukt wie Cavillon. Dieses Externa setzt sich an den Prädilektionsstellen in die feinen Hautstrukturen und verhindert ein erneutes Aufquellen der Haut. Ist von einem Bakterien- oder Pilzbefall auszugehen, kann zusätzlich noch mit antibiotischer oder antimykotischer Salbe interveniert werden. Zudem wird an allen Stellen, an denen Haut auf Haut liegt, Gaze oder Mull eingelegt. Diese Einlagen sollten mehrmals pro Tag gewechselt werden. Puder und Salben führen lediglich zu einer Verschlimmerung der Intertrigo, da die Verklumpung und Verklebung der Produkte zu weiterer Reibung auf der Haut führen.
Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel kann einen Besuch beim Arzt nicht ersetzen. Er enthält nur allgemeine Hinweise und darf daher keinesfalls zu einer Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung herangezogen werden.