Er kickte früher beim FC Bayern
Geschäfte dicht! Regime bestraft und verhöhnt Ex-Profi Ali Daei
Der frühere iranische Fußball-Profi Ali Daei ist weiter Zielscheibe von Sanktionen und Einschüchterungen des iranisches Regimes. Laut der staatsnahen Nachrichtenagentur Fars wurden zwei Läden des 53-Jährigen versiegelt. Für den Fußball-Helden gab es Worte des Hohns.
Der Fußball-Held wird zum Feind
Iranische Aktivisten haben zum landesweiten Generalstreik aufgerufen. Drei Tage lang soll das öffentliche Leben stillliegen. Eine weitere Form des anhaltenden Protests gegen das Mullah-Regime.
Auch Daei kündigte bei Instagram (auf dem Account des Juweliergeschäfts) an, dass sein Laden an drei Tagen geschlossen bleiben soll. Die Retourkutsche der Revolutionsgarden folgte nun. Wie die staatliche Agentur Fars berichtet, wurden Restaurant und Juweliergeschäft Daeis versiegelt. Es sei die „die Bestrafung für deine Tat!“, hieß es weiter.
Lese-Tipp: Ali Daei in Heimatstadt von Mahsa Amini festgenommen
Daei hat mehrfach seine Unterstützung für die seit Wochen andauernden Proteste der Iranerinnen und Iraner gegen die brutale Herrschaft der Kleriker ausgedrückt. Auslöser der Unruhen – die viele Iran-Experten als Beginn einer Revolution werten – ist der Tod von Mahsa Amini.
Die 22-Jährige war von der Sittenpolizei verhaftet worden, weil nach Ansicht der Moral-Wächter ihr Kopftuch zu locker saß. Sie starb in Gewahrsam. Laut Mullah-Propaganda an Herzversagen, viel wahrscheinlicher aber an den Folgen von Polizeigewalt.
Video: ntv-Reporter schildert Einschüchterungsversuche in Doha
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Ali Daei: Festgenommen und Pass entzogen
Daei, große Fußball-Ikone des Landes, ist neben den Ex-Profis Ali Karimi und Mehdi Mahdavikia einer der prominenten Unterstützer er Proteste, reiste zum Beispiel am 40. Todestages Aminis in deren Heimatstadt Saghez. Er soll sogar kurzzeitig festgenommen worden sein. Daei berichtete von zahlreichen Drohungen gegen ihn und seine Familie. Sein Pass wurde ihm schon entzogen.
Daei kickte von 1999 bis 2002 bei Hertha BSC in Berlin, davor auch bei Arminia Bielefeld und dem FC Bayern München. Lange Zeit hielt er den Torrekord auf Nationalmannschaftsebene (109 Treffer) – bis ihm Cristiano Ronaldo diesen entriss. (msc)