"Ich glaub, ich seh' nicht richtig!"
Gemälde von 1860 verblüfft das Netz: Hat diese Frau ein Smartphone in der Hand?

Hat diese Frau wirklich ein Handy in der Hand? Georg Waldmüllers Gemälde "Die Erwartete" aus der Mitte des 19. Jahrhunderts sorgt im Netz für großes Aufsehen. Denn einige Netz-User glauben jetzt, ein Smartphone auf dem Gemälde erkennen zu können – und das, obwohl es die damals noch gar nicht gab!
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Das hat es mit dem Bild auf sich
Das Gemälde von 1860 zeigt auf den ersten Blick eine Frau, die inmitten einer Landschaft einen kleinen Weg entlanggeht. In der unteren rechten Ecke hockt ein Mann, der augenscheinlich auf sie wartet und eine rosafarbene Blume bereit hält.
Doch das, was die junge Frau in der Hand zu halten scheint, verblüfft! Denn in den Augen vieler Internetnutzer scheint sie beim Laufen durch ihr Smartphone zu scrollen. Wenig einleuchtend natürlich, da das Smartphone erst im Jahr 2007 auf den Markt kam und das Gemälde 1860 fertiggestellt wurde.
Auch Peter Russell, ein pensionierter Beamter der Stadtverwaltung von Glasgow, war von dem Bild erstaunt – und zwar als erster! Gegenüber „vice.com“ erzählt er, dass er und seine Partnerin das Gemälde bei einem Besuch der Neuen Pinakothek in München entdeckten.
Von dem augenscheinlichen Smartphone verwirrt, wollten beide unbedingt mehr darüber erfahren und gaben den Anstoß für die wilde Diskussion.
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Die Antwort ist: Nein, die Frau auf Ferdinand Georg Waldmüllers "Die Erwartete" hält natürlich kein Smartphone in den Händen. In Wirklichkeit lese sie während ihres Spaziergangs ein Gebetsbuch und sei auf dem Weg zur Kirche, erklärt Kunstagent Gerald Weinpolter.
Kunstkritikern zufolge gibt es jedoch eine einfache Erklärung für die Wahrnehmung der Internetnutzer: Durch die Linse des 21. Jahrhunderts verknüpfen wir mit dem Dargestellten das uns bekannte Bild eines durchs Handy scrollenden Teenagers. (jlu)
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