Geld-Probleme und Schicksalsschlag
Golf-Star Marcel Siem spricht über seinen steinigen Weg zurück an die Spitze

Seine Rückkehr ist ein echtes Golf-Wunder!
Für den deutschen Golfprofi Marcel Siem (42) werden die Magical Kenya Open (ab 9. März) ein ganz besonderes Turnier. Zum ersten Mal seit über acht Jahren, nach vielen sportlichen und privaten Rückschlägen, geht Siem wieder als Champion auf den Platz. Einen Moment, den er seiner Familie widmen will. Mit RTL spricht er über seinen schweren Weg zurück an die Spitze.
Sieg nach jahrelanger Durststrecke
Vor zwei Wochen gewann Siem in Indien wieder ein Turnier auf Top-Niveau. Entsprechend gut gelaunt erzählt er: „Die letzten Tage waren positiv stressig – ich darf endlich wieder Interviews geben, was mir Spaß macht.“ Fast neun Jahre vergingen zwischen seinem vierten Sieg bei den BMW Masters 2014 und seinem fünften Erfolg auf der DP World Tour. Dazwischen liegt eine Zeit voller Höhen, aber noch mehr sportlichen und privaten Tiefen.
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Hintergrund: Zwischen 2014 und 2023 verlor Siem sogar die Tourkarte, die zur Teilnahme an gut dotierten Turnieren berechtigt – weshalb er finanziell unter großen Druck geriet. Denn selbst die Profis müssen ihre Reisen selbst bezahlen. Die einfache Regel lautet: Wer nicht gut spielt, verdient kein Geld – und das wird auf Dauer zum Problem.
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Erst mit seinem Sieg auf der Challenger Tour im Juli 2021 schlug er sich zurück auf die große Bühne. Siem selbstkritisch: „Nach 2014 habe ich versucht, der Hero des Golfs zu werden. Das werde ich nicht mehr machen, denn das Spiel, was ich spiele, reicht, um Turniere zu gewinnen.“ Die Rückbesinnung auf sein Golf-Spiel war nicht die einzige wegweisende Entscheidung zurück zum Erfolg.
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Zuvor gab es jedoch den nächsten Tiefschlag! Ende 2021 erhielt seine Frau die Diagnose Krebs. „Das war ein Schock für uns alle. Da denkt man gar nicht drüber nach, dass sowas passieren kann. Ihre Krankheit hat uns noch mal mehr zusammengeschweißt. Allein zu sehen, wie sehr eine Chemotherapie einen Menschen mitnimmt, ist unfassbar. Für mich war es daher umso wichtiger, dass sie sich wohlfühlt und ich so auch mit einem reinen Gewissen auf der Tour Golf spielen kann.“
Auch deshalb führte ihr Weg ins sonnige Mauritius. Vor fünf Jahren begann seine Liebe zum Inselstaat – Anfang 2023 entschied er, mit seiner Familie dorthin zu ziehen. „Ich will jetzt einfach noch mal richtig Gas geben und Mauritius ist perfekt für mich und meine Familie. Wir fühlen uns hier unglaublich wohl. Ich kann hier jeden Tag Golf spielen, habe direkten Zugang zum Platz und ich mag das Meer einfach lieber als die Berge.“
"Macht mich extrem stolz"
Am Donnerstag geht’s in Kenia weiter – mit Frau und Kindern an seiner Seite. „Bei diesem Turnier wird der Champion des letzten Turniers gefeiert und wenn meine Frau und Töchter den Hype so mitkriegen, dann macht mich das extrem stolz. Das werden meine Töchter nie vergessen.“
Und vielleicht sehen sie ihren Papa ja gleich wieder siegen – es wäre die nächste Sensation. Zwei Siege in Folge gelangen Marcel Siem noch nie.