Wurde uns etwas verheimlicht?Corona-Protokolle - das wusste die Bundesregierung!

 Lauterbach und Sander zur Corona-Lage 2022-08-12, Deutschland, Berlin. Bundespressekonferenz: Prof. Dr. Karl Lauterbach SPD, Bundesgesundheitsminister, - im Bild - und der Leiter Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Infektiologie und Pneumologie der Berliner Charit , nehmen zur aktuellen Corona-Lage Stellung. *** Lauterbach and Sander to the Corona situation 2022 08 12, Germany, Berlin Federal Press Conference Prof Dr Karl Lauterbach SPD , Federal Minister of Health, in the picture and the head of Medical Clinic with focus on Infectiology and Pneumology of the Berlin Charit , comment on the current Corona situation
Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat noch während der Pandemie das Ministerium übernommen.
www.imago-images.de, IMAGO/Jürgen Heinrich, IMAGO/Jürgen Heinrich

Deutschland im Ausnahmezustand – doch war die Lage wirklich so dramatisch?
Schulen dicht, Maskenpflicht und Ausgangssperren – gerade der Beginn der Corona-Pandemie war für uns alle eine harte Zeit. Nun veröffentlicht das Robert Koch-Institut bisher geheime Protokolle. Und die geben tiefe Einblicke.

Hat jemand dem RKI eine Weisung erteilt?

Am 22. März 2020 kommt der erste große Lockdown – alle Kitas und Schulen schließen, alte Leute dürfen im Heim nicht mehr besucht werden. Ein krasser Einschnitt für die Menschen in Deutschland. Und zu dieser Entscheidung kommt es, weil das RKI am 17. März die Risikoeinschätzung für die Gesundheit der Deutschen von „mäßig“ auf „hoch“ heraufsetzt.

Ein Kommentar aus den jetzt veröffentlichten Protokollen dazu, wirft nun Fragen auf. Dort heißt es: „Die Risikobewertung wird veröffentlicht, sobald XXX ein Signal dafür gibt.“ Bei XXX wurde der Name geschwärzt. Hat hier jemand aus der Politik dem RKI eine Weisung erteilt? Diesen Schluss zieht zumindest das Medium Multipolar, welches durch eine Klage an die Akten gekommen ist. Multipolar wird von einigen auch als Verbreiter von Verschwörungsmythen bezeichnet.

Lese-Tipp: Katja Burkard trifft Jens Spahn: Neue Doku zeigt den Ex-Minister privat wie nie

In Bergamo sterben in der Zeit 4.500 Menschen an Covid

Das Bundesgesundheitsministerium stellt am Montag (25. März) klar: Hinter der Schwärzung stehe „ein interner Mitarbeiter des RKI“. Das Institut habe am Tag darauf die neue Risikobewertung in einer Pressekonferenz auch öffentlich gemacht.

Und weiter heißt es: Das RKI habe eine fachliche Bewertung der Lage vorgenommen, die im damaligen Zusammenhang zu sehen sei. So habe die Weltgesundheitsorganisation WHO fünf Tage zuvor, am 11. März 2020, die Pandemie ausgerufen. Im italienischen Bergamo seien im Februar und März 4.500 Menschen an Covid-19 gestorben, mehrere Länder hätten auch kurz zuvor Einreiseverbote verhängt.

Lese-Tipp: Long-Covid und niemanden interessierts? Katrin Göring-Eckardt will mehr Angebote schaffen

FFP2-Masken doch nicht so sicher?

Ein weiterer Punkt ist die Maskenpflicht:

In einer Besprechung am 30. Oktober 2020 stellt eine Krisenstab-Runde klar: „…es gibt keine Evidenz für die Nutzung von FFP2-Masken außerhalb des Arbeitsschutzes, dies könnte auch für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.“ Bedeutet: Zu diesem Zeitpunkt gibt es keine wissenschaftlichen Belege oder Studien, die den Nutzen von FFP2-Masken belegen.

Diese Information kommt allerdings nicht an die Öffentlichkeit, im Gegenteil: Im Winter 2020 gilt sogar eine noch strengere Maskenpflicht, auch die FFP2-Maske werden in verschiedenen Bundesländern verpflichtend.

Lese-Tipp: Maskenpflicht zurück auf Malle - was bedeutet das für uns?

Umstrittener Impfstoff von AstraZeneca

Und auch beim Impfstoff gibt es Diskussionen, die im Verborgenen bleiben. Am 8. Januar 2021 geht das RKI auf die Impfstoffe ein, erklärt, dass bei AstraZeneca „der Einsatz diskutiert werden müsse“.

Die Runde notiert, es müsse für AstraZeneca möglicherweise Beschränkungen geben, Daten für ältere Personen seien sehr begrenzt. Nur zwei Monate später, Anfang März, empfiehlt die Ständige Impfkommission den Impfstoff für alle Altersklassen und verweist auf neue Erkenntnisse aus Studien.

Lese-Tipp: Runder Tisch zu Long Covid – wird Lauterbach Menschen wie Petra Günser helfen können?

Krisenstab: „Fälle in Schulen treiben das Infektionsgeschehen nicht maßgeblich voran“

Der Bund-Länder-Gipfel legt am 13. Dezember fest, dass Kinder „wann immer möglich zu Hause betreut werden“ sollten. Bis zum 10. Januar werde „in diesem Zeitraum die Schulen grundsätzlich geschlossen oder die Präsenzpflicht ausgesetzt“. Doch wie kamen die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel und der Gesundheitsminister Jens Spahn (beide CDU) zu dieser Einschätzung?

Lese-Tipp: Lauterbach: „Haben die Pandemie erfolgreich bewältigt“

Am 4. Dezember analysiert der Krisenstab die Lage im Ausland und hält im Protokoll „interessante Zahlen“ fest: In Finnland seien nur 20.000 von 1,2 Millionen Lehrern und Schülern in Quarantäne, nur 200 Personen seien positiv getestet. Die Positivrate läge bei 1 Prozent, in der Allgemeinbevölkerung bei 2,8 Prozent. In Frankreich seien „nur 0,1 Prozent der Schüler und 0,2 Prozent des Personals an Schulen positiv getestet“. Auch Daten aus Spanien und Irland deuteten darauf hin, dass Schulen keine Corona-Treiber waren.

Der Krisenstab hielt deshalb fest: „Fazit: Fälle in Schulen treiben das Infektionsgeschehen nicht maßgeblich voran.“

Als Erklärung gilt, dass das Kanzleramt die Schulschließungen als Mittel zum Zweck ansah, um Erwachsene dazu zu bringen, zu Hause zu bleiben. Doch eine öffentliche Aufklärung der Corona-Politik, etwa in Form einer Untersuchungskommission, ist bis heute ausgeblieben. Mittlerweile hat sich der damalige Gesundheitsminister Spahn für die Schulschließungen entschuldigt. (dbl, mit dpa)

Bürgergeld, Rente, Schule - und was bedeutet das für mich? Ein Blick auf RTL.de - und du kannst immer mitreden!

Politik & Wirtschaftsnews, Service und Interviews findet ihr hier in der Videoplaylist

Playlist 50 Videos

Spannende Dokus und mehr

Ihr liebt spannende Dokumentationen und Hintergrund-Reportagen? Dann seid ihr auf RTL+ genau richtig:

Crack - Die höllische Billigdroge breitet sich in Großstädten rasant aus. Konsumenten geraten in eine teuflische Spirale aus Sucht und Hoffnungslosigkeit. In Düsseldorf taucht RTL-Reporter Lutz-Philipp Harbaum tief in die Szene ein. Die ganze Dokumentation könnt ihr hier bei RTL+ sehen.

Außerdem gibt es dort noch spannende Dokus zu diesen Themen:

Die Lage in Israel eskaliert. Aber wie begann dieser Konflikt eigentlich? Eine informative Doku findet ihr jetzt auf RTL+.

Schaut euch die Geschichte von Alexej Nawalny vom Giftanschlag bis zur Verhaftung in „Nawalny“ an.

Oder: Die Umstände des mysteriösen Tods von Politiker Uwe Barschel werfen auch heute noch Fragen auf. Schaut auf RTL+ die vierteilige Doku-Serie „Barschel – Der rätselhafte Tod eines Spitzenpolitikers“.