Gänsestopfleber: So sehr leiden die Tiere für die Weihnachts-Delikatesse

ARCHIV - Gänse laufen am 19.10.2016 über ein Feld eines landwirtschaftlichen Betriebes in Hellendorf in der Wedemark bei Hannover (Niedersachsen). (zu dpa «Geflügelbranche will Ende des Stopfleber-Verkaufs in Deutschland» vom 14.11.2016) Foto: Julian Stratenschulte/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
Gänsestopfleber ist in der Weihnachtszeit für viele nicht mehr wegzudenken.
jst kno gfh, dpa, Julian Stratenschulte

Gerade zur Weihnachtszeit steht sie bei Feinschmeckern ganz hoch im Kurs: die Gänsestopfleber, unter Kennern auch Foie Gras genannt. Doch die Delikatesse aus der französischen Küche hat auch einen bitteren Beigeschmack, denn für die Stopfleber zum Weihnachtsfest müssen die Tiere qualvoll leiden.

In Frankreich ist die Stopfleber von Gans oder Ente an Weihnachten nicht mehr wegzudenken. Und auch hierzulande gibt es viele Speisekarten, die zur kalten Jahreszeit Foie Gras (dt. fette Leber) anbieten. Doch was für die einen eine wahre Festtags-Delikatesse ist, ist für die anderen nichts weiter als Tierquälerei. Denn für die gestopfte Gänseleber leben die Tiere auf engstem Raum und werden mehrmals täglich mit einem Schlauch zwangsgemästet.

Tierschützer schlagen Alarm

Der Name verrät es: Die Stopfgans wird gestopft - und das bereits ab einem Alter von nur wenigen Monaten und auf qualvolle Weise: Mit Rohr und Schlauch, die den Gänsen durch den Hals in den Magen gesteckt werden, werden sie gezwungen, das Vielfache von ihrem eigentlichen Nahrungsbedarf aufzunehmen. So soll die Leber sich auf das Sechs- bis Zehnfache vergrößern. In den Wochen vor der Schlachtung werden den Gänsen sogar täglich 800 bis 1.000 Gramm Maisbrei in ihre Mägen gestopft. Sebastian Szogs, Aktionskoordinator der PETA, veranschaulicht: „Das kann man sich so vorstellen, als würden einem durchschnittlich großen Mann zwölf Kilogramm Spaghetti hineingestopft."

Hinzu kommt, dass die rund 50 Zentimeter langen Rohre, die den Gänsen in den Hals gerammt werden, zu schweren Verletzungen führen können. Genau auf diese quälenden Umstände der Gänseleber-Produktion macht die Tierschutzorganisation PETA jedes Jahr aufmerksam. Vor einem Restaurant, das Gänsestopfleber anbietet, demonstrieren die Tierschützer immer wieder symbolisch mit einem blutverschmierten Restaurant-Tisch. Darauf: blutgefärbter Mais und eine blutverschmierte Aktivistin. Ihre Botschaft ist klar: Stoppt den Verkauf von Stopflebern!

Ob das die Restaurant-Besucher, die sich auf eine gestopfte Gänseleber freuen, jedoch abhält, bleibt abzuwarten...