Gabriel kritisiert Fitschen

SPD-Chef Sigmar Gabriel hat Deutsche-Bank-Chef Jürgen Fitschen scharf kritisiert. "Ein Politiker hätte bei einem solchen Versuch, die Arbeit von Staatsanwalt und der Polizei durch einen Anruf beim Ministerpräsidenten zu behindern, bereits seinen Job verloren", sagte Gabriel der "Neuen Osnabrücker Zeitung' und fügte hinzu: "Der letzte Bundespräsident kam ja sogar schon unter Druck, weil er die Berichterstattung einer Zeitung durch ein Telefonat mit dem Chefredakteur beeinflussen wollte. Aber offenbar gelten bei Bankvorständen andere Maßstäbe. Hier verstärke sich der Eindruck, dass manche Spitzenbanker glaubten, sie stünden über dem Gesetz", kritisierte Gabriel.

Fitschen hatte sich nach der Steuerrazzia über die aus seiner Sicht überzogene Aktion telefonisch bei Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) beklagt und später dafür auch persönlich um Entschuldigung gebeten.