Und das ein Jahr vor dem Weltverbands-Kongress

WM 2034: FIFA-Boss Gianni Infantino meldet via Instagram Vollzug

Infantino postet mal eben die Saudi-Gaudi perfekt ...
Es gibt definitiv zwei Dinge an Gianni Infantino (53), die wirklich toll sind. Erstens: Man wundert sich beim FIFA-Boss über gar nichts mehr. Zweitens: Er ist selbst sein bestes Sprachrohr. So hat der Schweizer ganz lapidar via Instagram verkündet, dass die Fußball-WM 2034 in Saudi-Arabien perfekt ist. Ein Jahr vor dem FIFA-Kongress, der die endgültige Bewerbung dann überhaupt erst prüfen muss. Aber so lange will ein Gianni Infantino nicht warten. Die Hintergründe gibt es oben im Video.

„So wird der Fußball wirklich global“

„Die größte Show auf Erden wird 2026 in Nordamerika von Kanada, Mexiko und den Vereinigten Staaten ausgerichtet. Die nächsten beiden Ausgaben werden in Afrika (Marokko) und Europa (Portugal und Spanien) ausgetragen – mit drei Festspielen in Südamerika (Argentinien, Paraguay und Uruguay) – im Jahr 2030 und in Asien (Saudi-Arabien) im Jahr 2034“, schreibt der Schweizer am Dienstagabend bei Instagram: „Drei Ausgaben, fünf Kontinente und zehn Länder, die an der Austragung des Turniers beteiligt sind - so wird der Fußball wirklich global!“, schwurbelt Infantino und schafft schon jetzt Fakten, wie es ihm gerade passt. Und den Saudis natürlich auch.

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Infantino schafft Realitäten

Die Bewerbungsfrist für die WM 2034 war am Dienstag abgelaufen. Zuletzt war erwartungsgemäß Australien abgesprungen.

Aber: Offiziell sind die sechs designierten Gastgeber sowohl der Fußball-WM 2030 sowie Saudi-Arabien für die Ausgabe 2034 immer noch im Status von Bewerbern. Doch der von jedweden Bedenken grundsätzlich befreite FIFA-Präsident hat die Realitäten bereits rund ein Jahr vor dem Weltverbandskongress mit allen Mitgliedsländern ausgesprochen.

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Menschenrechtslage in Saudi-Arabien „erschreckend“

Folgen muss bis zur Vergabe durch einen FIFA-Kongress Ende 2024 noch die endgültige Bewerbung, die vom Weltverband geprüft wird. Abstimmen dürfen dann die über 200 Mitgliedsverbände, jeder Verband hat unabhängig der Größe eine Stimme. Widerstand - auch durch den Deutschen Fußball-Bund - kann es während der Wahl zwar geben. Saudi-Arabien hat als Sportmacht aber bereits etliche Unterstützer hinter sich gebracht. Auch Infantino, wie dessen Post noch mal in aller Deutlichkeit unterstreicht.

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Besonders Saudi-Arabien steht bei Menschenrechtsorganisationen massiv in der Kritik. Laut Human Rights Watch ist die Menschenrechtslage in Saudi-Arabien „erschreckend“. Das Königreich ist noch umstrittener als der Gastgeber der Endrunde 2022, der kleine Nachbar Katar.

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Als Beispiele nannte die Organisation Massenhinrichtungen, die fortgesetzte Unterdrückung der Rechte von Frauen und die Ermordung Hunderter Migranten an der jemenitischen Grenze. Zudem würden Regierungskritiker gefoltert und inhaftiert, religiöse Minderheiten unterdrückt, Sex außerhalb der Ehe sowie gleichgeschlechtliche Beziehungen mit der Todesstrafe geahndet. (mli/dpa/sid)