Fridolin-Tag in der Schweiz
Hier gibt's Kippen für Kinder - umstrittener Brauch spaltet die Gemüter

„Wo die großen Feuer brennen und Kinder Zigaretten und Nielen rauchen.“ So lautet der Werbespruch für den traditionellen Fridolin-Tag auf der Website des Glarnerlandes in der Schweiz – und der stößt auf jede Menge Kritik. Der Ursprung der Tradition: Jedes Jahr feiert der Kanton Glarus seinen Schutzpatron mit dem sogenannten „Fridlisfüür“. Und an diesem Tag dürfen eben auch Kinder Zigaretten rauchen.
"Solche Bräuche sind nicht mehr zeitgemäß"
Rauchende Kinder – das spaltet die Gemüter. „Rauchende Kinder passen nicht mehr in unser Gesellschaftsbild. „Dies im Rahmen eines Brauchs zu fördern, widerspricht jeder Prävention“, sagt beispielsweise die Stiftungspräsidentin von Kinderschutz Schweiz dem Nachrichtenmagazin „20min“. Und mit dieser Meinung ist sie nicht allein. Auf Kritik stößt der Brauch auch bei Vertretern der Lungenliga Schweiz. Gerade für Kinder und Jugendliche sei Rauchen besonders gesundheitsschädlich. Suchtgefahr? Vorprogrammiert.
Aber es gibt auch Meinungen, die den Brauch dulden – ja sogar richtig gut finden. Denn: „Solche Bräuche sind zentral für die Identität des Glarnerlands“, sagt zum Beispiel Fridolin Hösli, Geschäftsführer von VISIT Glarnerland, im Gespräch mit „20min“. Grundsätzlich werde das Rauchen aber nicht unterstützt. Einmal im Jahr scheint es jedoch okay zu sein. (xas)