Die grüne Paste wurde ihr zum Verhängnis
Frau verwechselt Avocado mit Wasabi - und erleidet Broken-Heart-Syndrom

Jeder, der schon einmal Wasabi probiert hat, weiß, die grüne Paste ist vor allem eines: scharf. Das musste auch eine 60-jährige Frau feststellen. Denn auf einer Hochzeitsfeier begeht sie einen fatalen Irrtum: in der Annahme, es handle sich um eine Avocadocreme, schiebt sie sich einen gut gefüllten Löffel einer grünen Paste in den Mund. Mit dramatischen Konsequenzen: Laut einem Fallbericht israelischer Forscher wurde die Frau mit einer Tako-Tsubo-Kardiomyopathie, besser bekannt als „Broken-Heart-Syndrom“ ins Krankenhaus eingeliefert.
„Broken-Heart-Syndrom“ durch scharfe Lebensmittel?
Warum die Frau die grüne Paste nicht einfach ausspuckte, geht aus der Fallbeschreibung nicht hervor. Möglicherweise war es ihr in der feierlichen Umgebung peinlich oder sie war einfach abgelenkt. Fest steht, dass die 60-Jährige kurze Zeit später einen plötzlichen Druck in ihrer Brust und ihren Armen verspürte. Als sie sich am nächsten Morgen noch schwach und unwohl fühlt, geht sie zum Arzt.
Die Ergebnisse sind eindeutig, wie die behandelnde Ärztin Alona Finkel-Oron und ihre Kollegen im Fachmagazin „BMJ Case Report“ berichten: Durch die extreme Schärfe des Wasabi hatte sie eine Tako-Tsubo-Kardiomyopathie erlitten, welche umgangssprachlich häufig oft auch als Broken-Heart-Syndrom bezeichnet wird.
Das Broken-Heart-Syndom wird in der Regel durch extreme emotionale oder physische Belastungen ausgelöst, wie Liebeskummer oder der Tod eines geliebten Menschen. Die Symptome gleichen denen eines Herzinfarktes. Betroffen sind vor allem ältere Frauen. Laut den israelischen Forschern ist dies der erste bekannte Fall, in dem Wasabi ein Broken-Heart-Syndrom auslöste.
Im Gegensatz zum Herzinfarkt erholt sich der Körper beim Broken-Heart-Syndrom in der Regel innerhalb von sechs Wochen wieder komplett. Nur in seltenen Fällen kann das Syndrom tödlich enden. Bei der Frau beobachten die Ärzte zwei Tage nach dem versehentlichen Wasabi-Konsum zwar noch Beschwerden, vier Wochen später aber ist ihr Herz wieder gesund.
Scharfes Essen wie Wasabi: auf die Menge kommt es an.
Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass Wasabi grundsätzlich keine gesundheitsgefährdende Wirkung hat - im Gegenteil. „Die Inhaltsstoffe von Wasabi haben sich in vielen Studien als gesund erwiesen“, schreiben die Mediziner. So gibt es Hinweise auf eine antioxidative und vor Krebs schützende Wirkung. Auch auf unsere Verdauung und unser Immunsystem wirkt sich der Verzehr von Wasabi positiv aus. Wie bei so vielem kommt es definitiv auf die Menge an. In den Studien wurden bislang immer nur geringere Wasabi-Dosen eingesetzt. Die Menge, die die Frau konsumiert habe, sei einfach zu groß gewesen, so die Forscher.