Polnische Wissenschaftler finden Frau Dracula Angeblicher weiblicher Vampir mit Sichel um den Hals entdeckt - altes Grab sorgt für Grusel-Gänsehaut

Frau Dracula hat wohl tatsächlich gelebt! Na ja - zumindest, wenn es nach einer Entdeckung auf einem alten polnischen Friedhof in der Gemeinde Pień geht. Wissenschaftler der Kopernikus-Universität in Torun haben dort das Skelett einer Frau gefunden, die nach einem der vielen mittelalterlichen Anti-Vampir-Riten beerdigt wurde. Die Verstorbene hatte eine Sichel um den Hals, wohl damit sie sich selbst beim Aufstehen aus dem Grab den Kopf abhakt. Und ein symbolisches Schloss um den großen Zeh sollte sie vor daran hindern, ihre letzte Ruhestätte zu verlassen.
Grab in Polen: Vampir-Ritus wie bei "Dracula"

Das Skelett muss Professor Dariusz Poliński zufolge etwa 500 Jahre alt sein. In dieser Zeit erlangte der Vampir-Glaube vor allem in Südosteuropa seinen Höhepunkt – allen voran dank der Figur Graf Dracul.
Dass Menschen früher an Vampire glaubten, weiß jeder, der im wenigstens einmal im Kino „Bram Stokers Dracula“ gesehen hat. In dem wohl bekanntesten Hollywood-Blutsauger-Hit wird unter anderem gezeigt, wie Menschen, die man für Vampire hielt, begraben wurden. Was man auf keinen Fall tun sollte: den Toten ohne Sicherheitsvorkehrungen wie einen Pfahl im Herzen oder gar ungeköpft beerdigen. Denn so, besagt der Aberglaube, käme der Blutsauger nachts aus seinem Grab, um andere Menschen durch einen Biss in seinen Kompagnon zu verwandeln.
Im Film wurde nach einer nächtlichen Attacke von Vampirfrau Lucy ihr nicht nur der Kopf abgehakt – der Leiche wurden sogar Knoblauchknollen in den Mund gesteckt. Vermeintliche tote Vampire wurden also Jahrhunderte lang bestimmten Riten unterzogen. So wie das Skelett in Polen.
Jetzt wird nach weiteren Vampir-Bestattungen gesucht

Prof. Dariusz Poliński zufolge habe man früher vor allem aber Hände und Füße abgehakt, die Leiche verbrannt, oder sie mit Steinen komplett zerstört. Alles in der Hoffnung, dass der angebliche Vampir die Lebenden in Ruhe lässt. Der Fund des Skeletts mit einer Sichel um den Hals sei daher sehr selten und besonders – in Polen womöglich der erste dieser Art. Die Archäologen rund um Poliński graben derzeit das gesamte Friedhofsgelände des kleinen Dorfes um. Und wer weiß, welche Geschichten weitere Funde uns noch erzählen werden. (cko)