Junge stirbt furchtbaren Hitzetod in FrankreichVater vergisst Kind (1) im Auto - was eine Expertin den trauernden Eltern jetzt rät

von Jessy Siodlaczek und Paulina Drabinski

Wie kann so etwas passieren?
Eigentlich wollte der Mann (61) seinen kleinen Sohn noch eben zur Kita bringen. Doch der 61-Jährige vergisst den Stopp und fährt direkt weiter zur Arbeit. Das 16 Monate alte Kind bleibt den ganzen Tag im Auto zurück und stirbt bei mehr als 40 Grad im Fahrzeug. Dr. Rüya Kocalevent, psychologische Psychotherapeutin, erklärt im RTL-Interview das sogenannte Forgotten Baby Syndrome und was jetzt in den Eltern vorgehen muss.

Mutter will Baby abends in der Kita in Frankreich abholen

Dr. Rüya Kocalevent ist psychologische Psychotherapeutin.
Dr. Rüya Kocalevent ist psychologische Psychotherapeutin.
RTL

Kann man sein Kind wirklich den ganzen Tag im Auto vergessen? „Wenn ich im Auto sitze, dann schweifen die Gedanken ab. Dann kommt vielleicht noch ein Anruf von der Arbeit, der uns wichtig erscheint. Und dann kommt es zum Ausfall dieser Absichtsbildung, das Kind in die Kita zu bringen. Aber es ist unwahrscheinlich, dass dieser Zustand den ganzen Tag anhält“, erklärt Dr. Rüya Kocalevent im RTL-Interview.

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Doch der Mann aus Sausheim im Elsass (Frankreich) soll den ganzen Tag vergessen haben, dass sein Kind im Auto sitzt. Erst als die Mutter das Baby abends in der Kita abholen will, sei der fatale Fehler aufgefallen. Die Polizei hat nach dem tragischen Unglück die Ermittlungen aufgenommen. Ob bei dem Vater eine Erkrankung vorliegt oder ob es eine andere Erklärung gibt, ist noch nicht abschließend geklärt.

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Eltern aus dem Elsass stehen weiterhin unter Schock

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Der Vater steht aktuell noch so sehr unter Schock, dass er nicht von der Polizei vernommen werden kann. „Nach dem Schockzustand kommen zunächst sehr intensive Gefühle auf. Wahrscheinlich auch Schuldgefühle, die eine Rolle spielen werden. Und es wird vermutlich auch ohne professionelle Hilfe schwierig, dann eine Lebensperspektive in der Zukunft zu schaffen, die den Verlust verarbeiten lässt“, erklärt Dr. Rüya Kocalevent.

Die trauernden Eltern werden wohl viel Zeit brauchen, um den Schock über den tragischen Verlust – und das eigene Versagen – zu verarbeiten. (jsi)