Onkel kommt verletzt ins Krankenhaus
Drama in Südfrankreich: Unbekannte schießen auf Auto - Kind (10) stirbt!

Er sitzt auf der Rückbank, als die Schüsse fallen.
Ein Mann fährt mit seinem Neffen (10) und einem weiteren Kind am Montag in einem Auto durch ihr Wohnviertel im französischen Nîmes. Plötzlich geraten sie zwischen die Fronten einer Schießerei!
Der Zehnjährige stirbt – der Onkel überlebt verletzt. Es ist ein erschütternder Vorfall, der Frankreichs Polizei jetzt zum Durchgreifen zwingt.
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Innenminister will Gewalt nicht ungestraft lassen
Das Kind ist ein Zufallsopfer. Denn wie erste Ermittlungen ergaben, ging es bei der Schießerei offenbar um eine offene Rechnung zwischen Drogenhändlern, erklärt der französische Innenminister Gérald Darmanin. „Es ist ein riesiges Drama“, so der Minister und kündigt Vergeltung an. Diese Tat solle nicht ungestraft bleiben.
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Bereits in den vergangenen Wochen seien zahlreiche Drogenhändler in Nîmes festgenommen worden. Darmanin kündigte außerdem an, die Polizeipräsenz in der Großstadt „mit aller Entschlossenheit zu verstärken“. Auch im benachbarten Marseille sei das Problem mit Drogenhändlern groß. Hier würden Banden ganze Wohnviertel dominieren. Regelmäßig komme es dabei zu tödlichen Auseinandersetzungen – bei denen immer häufiger auch Unbeteiligte zu Schaden kommen.
Zur falschen Zeit am falschen Ort
Das gilt wohl auch für den Zehnjährigen und seinen Onkel. Für den Jungen kam am Montagabend jede Hilfe zu spät. Er starb auf dem Weg ins Krankenhaus. Auch der Onkel wurde bei der Schießerei verletzt, schwebe aber nicht mehr in Lebensgefahr, wie die Polizei bekannt gibt. Im Auto soll sich außerdem noch ein weiterer Neffe des Mannes befunden haben, dieser blieb jedoch unverletzt.
Dass der Angriff der Familie gelten sollte, schließt die Staatsanwälin Cécile Gensac aus. „Sie hat das Pech gehabt, sich zum falschen Moment am falschen Ort befunden zu haben.“ Das Wohnviertel, in dem es zu den tödlichen Schüssen kam, leide an Drogenkriminalität. Damit soll die Familie der Opfer aber nichts zu tun gehabt haben, heißt es weiter. Sie seien bislang in keiner Weise polizeilich aufgefallen.
Die Ermittlungen nach dem Schützen dauern weiter an. Laut Polizei sei dieser bisher nicht gefasst. (okr/dpa)