Spenden sammeln, statt Show-Momente: "Das ist nicht unser Leben"
Dieser Kleinzirkus aus Frankfurt muss mit Corona jonglieren

Seit fast zwei Jahren nicht mehr gereist und auf Spenden angewiesen: Der Frankfurter Kleinzirkus Delmonde bekommt die Auswirkungen der Corona-Pandemie mit voller Wucht zu spüren.
Selbst die 80 erlaubten Gäste kommen nicht

Monatelang waren keine Vorstellungen möglich, berichtet Betreiber Tino Krämer. Derzeit dürfen den Auflagen zufolge im Zelt etwa 100 Besucher Platz nehmen. Normalerweise passen 200 Menschen rein. Es herrscht die 2G-Regel - also nur Eintritt für Geimpfte oder Genesene. "Wir lassen aber von uns aus nur 80 rein", sagt er. Doch auch die kommen im Moment häufig nicht.
Statt großer Shows: Gestrandet auf dem Park-and-Ride-Platz

"Wir hatten immer unser Auskommen, waren nie auf fremde Hilfe angewiesen", so Krämer. Das sei nun anders, seit rund zwei Jahren sei der Zirkus nicht mehr gereist, auch Auftritte in Schulen oder bei Kitas seien nicht möglich.
VIDEO-TIPP: Diese Kita aus Wiesbaden rollt zu Artisten-Kindern
Statt auf Tour zu sein habe der Zirkus in den vergangenen zwei Jahren lediglich ein paar Mal seinen Standplatz im Frankfurter Norden gewechselt, gerade ist der auf einem Park-and-Ride-Parkplatz nahe einer Autobahn im Stadtteil Bonames.
Laufende Kosten können kaum gedeckt werden
"Das ist nicht unser Leben", sagt Krämer. Man gehe von Tür zu Tür und sammele für Tierfutter. "Viele Leute haben dafür Verständnis." Es müssten Zelt- und Tierversicherung sowie der Unterhalt für den verbliebenen Fuhrpark bezahlt werden. Trotz allem macht der kleine Familienbetrieb des gebürtigen Frankfurters Krämer, der nach eigenen Angaben zwölf Personen und 17 Tiere - von Pferd über Esel bis zu kleinen Schweinen - umfasst, weiter. Es bleibe ja nichts anderes übrig, bilanziert Krämer. "Wenn wir in der Manege stehen, ist das unsere Welt."
(dpa)