53-jähriges Opfer sitzt nun im Rollstuhl
Junger Mann überrollte Mann mit SUV - vor Gericht gesteht er sich Fehler ein

Mit dem Teilgeständnis des Angeklagten hat in Frankfurt der Prozess um einen versuchten Mord sowie schwere Körperverletzung an einem Fußgänger begonnen. Seit Dienstag sitzt der 22-jährige Fahrer aus Bobingen (Kreis Augsburg) vor dem Frankfurter Landgericht. Laut Anklage soll er im April vergangenen Jahres mit einem 2,8 Tonnen schweren SUV im Bahnhofsviertel auf einen 53-Jährigen zugefahren und ihn langsam überrollt haben. Das Opfer wurde damals schwer verletzt und sitzt seitdem im Rollstuhl.
"Ich dachte, er geht rechtzeitig zur Seite"
Der Angeklagte war gemeinsam mit mehreren Bekannten nach Frankfurt gefahren. Dort war es dann zu dem Vorfall gekommen, nachdem der 22-Jährige verkehrt herum in eine Einbahnstraße gefahren und dabei von dem 53-Jährigen fotografiert worden war.
Am ersten Verhandlungstag wurde auch der als Nebenkläger vor Gericht vertretene Verletzte im Zeugenstand vernommen. Er erklärte, keine Erinnerung an den Vorfall zu haben. Der Angeklagte hatte indes vorher eingeräumt, auf den Mann zugefahren zu sein. „Ich habe einen Fehler gemacht. Ich dachte, er geht rechtzeitig zur Seite“, sagte er. Ansonsten fehle auch ihm die Erinnerung.
Täter stellte sich der Polizei
Einige Stunden nach der Tat hatte er sich auf dem Polizeirevier gestellt. Seither befindet sich der 22-Jährige in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft geht aufgrund der Heimtücke der Tat von Mord aus. Gleichwohl müsse nicht zwingend lebenslange Haft im Falle einer Verurteilung herauskommen, sagte die Anklagevertreterin. So sei es beim Versuch geblieben. Möglicherweise werde käme auch eine Wiedergutmachung nach dem sogenannten Täter-Opfer-Ausgleich in Frage. Die Schwurgerichtskammer hat noch fünf weitere Verhandlungstage bis Ende März terminiert. (dpa)