Nach Belästigungsvorwürfen: Daniel Frank zurückgetreten

Frankfurter Grüne wollen neue Regeln für parteiinterne Treffen

Ausgelassen: Daniel Frank feierte das grüne Ergebnis bei der Bundestagswahl in Frankfurt.
Ausgelassen am Wahlabend: Daniel Frank feierte das grüne Ergebnis bei der Bundestagswahl mit seinen Parteifreunden im Club Montez im Hafenpark.
Etienne Joppien, RTL, RTL Hessen

Nach dem Rücktritt von Daniel Frank, dem bisherigen Co-Chef der Frankfurter Grünen, sollen „neue Regeln“ sexuelle Übergriffe künftig verhindern. Der 37 Jahre alte Kommunalpolitiker hat zugegeben, auf einer Feier Parteifreunde unangemessen berührt zu haben.

Grüne wollen mehr Bewusstsein schaffen

In einer Pressemitteilung am Mittwoch wurde von „grenzüberschreitendem Verhalten gegenüber Parteimitgliedern in Form unangemessener Berührungen und Äußerungen“ geschrieben. Nach FR-Informationen sollen die Übergriffe auf der Wahlparty der örtlichen Grünen im Club Montez im Hafenpark passiert sein. Auf der Open-Air-Feier wurde ausgelassen das Wahlergebnis der Grünen und der Einzug der beiden Frankfurter Kandidaten Deborah Düring und Omid Nouripour in den Bundestag gefeiert.

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Nun hat die verbliebene Co-Chefin Julia Frank, die nur zufällig den selben Nachnamen trägt und mit Daniel Frank nicht verwandt ist, deutlichere Regeln für ein besseres Miteinander angekündigt. Als Beispiel nennt die FAZ sogenannte „Awareness-Teams“, welche bei Veranstaltungen der Grünen Jugend in Frankfurt zum Einsatz kämen. Solche Ansprechpartner auf parteiinternen Treffen und ein neuer Verhaltenskodex sollen ein besseres Bewusstsein schaffen.

Unabhängige Ansprechpartner für Betroffene

„Ich bedauere mein Fehlverhalten sehr und bitte aus tiefstem Herzen um Entschuldigung“, ließ Daniel Frank nach Bekanntwerden der Vorwürfe mitteilen. Auf der Party soll er alkoholisiert gewesen sein. Frank bot seinen Rücktritt an, nachdem er auf die Vorwürfe der Übergriffe angesprochen wurde. Den Betroffenen wurden unabhängige externe Ansprechpartner zu Verfügung gestellt.

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Anfang Dezember soll bei einer Kreismitgliederversammlung ein neuer Co-Chef gewählt werden. Julia Frank sah keine Alternative zum Rücktritt, dennoch bedauere sie ihn laut FAZ: „Wir hatten gemeinsam im Interesse der Frankfurter Grünen viel vor.“ (bho)