Mit diesen Maßstäben hätte Vettel einen WM-Titel weniger!Warum die Alonso-Strafe von Anfang an ein Witz war

Wo ist Michael Masi, wenn man ihn einmal braucht? Die Kritik an der Rennleitung um Niels Wittich nimmt seit dem Japan-GP weiter Fahrt auf und die – mittlerweile zurückgenommene – Bestrafung von Fernando Alonso beim Großen Preis der USA ist ein Sinnbild für die Inkonsistenz der Entscheidungen beim Automobil Weltverband FIA. Ein Beispiel zeigt, welchen folgenreichen Effekt die aktuellen Regeln hätten, würde man sie auf die Vergangenheit anwenden. Vor allem deutsche Fans können dahingehend durchschnaufen.
Vettels Titel 2012? Nach aktuellen Maßstäben futsch

Sebastian Vettel etwa wäre ein direkt Leidtragender. Denn 2012 stünde der heute viermalige Weltmeister mit leeren Händen da bei der Titelentscheidung. Ein kurzer Rückblick für die Erinnerung: Während der Startphase beim Saisonfinale in Brasilien wird Vettel ausgerechnet von Lokalmatador Bruno Senna in einen Dreher geschickt. Vettel steht im wahrsten Sinne des Wortes mit dem Rücken zur Wand, der Titel scheint verloren, Alonso als Champion festzustehen.
Mit einem auf der linken Seite völlig ramponierten Red Bull nimmt der Deutsche aber das Herz in die Hand und überholt das halbe Feld im Nu. Der einsetzende Regen hilft Vettel zusätzlich und am Ende reicht ein sechster Platz für den dritten Titel.
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Doch halt: Nach der Regelinterpretation hätte dieser Triumph annulliert werden müssen!
So wäre Alonso der Weltmeister 2012

Vettel fuhr mit einem auf der linken Seite komplett beschädigten Auto weiter. Wäre wie bei Alonso gehandelt worden, hätte es hierfür eine 30-sekündige Strafe geben müssen. Damit hätte es Vettel aus den Punkten gespült – und Alonso stünde heute als Weltmeister 2012 und dreifacher Champion in den Geschichtsbüchern.
Eine Story, die zeigt wie absurd aktuelle Regelwerk und seine Auslegung durch die Rennleitung ist. Zumal es ja auch anders laufen kann. Die orange-schwarze Flagge dient dazu, beschädigte Autos zu einer Reparatur an der Box aufzufordern. Diese Option ließen Wittich und Co. aber ungenutzt. Absolut verständlich also, dass Alpine sich wegen der Strafe ungerecht behandelt fühlte.
Altmeister Alonso hätte aber wohl sicher diese Regelauslegung in Kauf genommen, wenn ihm dafür der Titel 2012 zugespochen worden wäre. Ein Glück, dass die WM in diesem Jahr schon entschieden ist. Wer weiß, auf welche Ideen die Rennleitung in Abu Dhabi dieses Jahr kommen würde.




