Hamilton vor Saisonstart pessimistisch
Alles nur Tiefstapelei bei Mercedes? Sainz: "Das ist ganz typisch!"

Neue Saison, aber die ewig gleiche Geschichte? Eine Woche vor dem ersten Rennen der Saison 2022 reibt sich die Konkurrenz an Mercedes. Denn: Rekordchampion Lewis Hamilton und Teamkollege George Russell schieben anderen Teams vor dem Auftakt die Favoritenrolle zu. Ferrari-Pilot Carlos Sainz sagt: „Das ist ganz typisch! Und dann kommen sie zum ersten Rennen und hauen alle weg.“
Hamilton: "Denke nicht, dass wir um Siege kämpfen werden"
Mit dieser Aussage reagierte Sainz auf die Einschätzung von Russell, dass aus seiner Sicht im Moment Ferrari am stärksten aussehe. Auch Rekordchampion Lewis Hamilton stapelte am letzten Tag der Testfahrten in Bahrain (ob nun berechtigt oder nicht) tief. Angesprochen auf die Frage, ob er sich Sorgen um seine Titelchancen in der kommenden Saison mache, sagte der 37-Jährige: "Es ist natürlich noch ein bisschen zu früh für solche Gedanken. Aber im Moment denke ich nicht, dass wir um Siege kämpfen werden."
Hamilton, der in diesem Jahr als erster Fahrer zum achten Mal Weltmeister werden kann, weiter: „Ferrari scheint am schnellsten zu sein, und vielleicht Red Bull und dann vielleicht wir oder McLaren. Wir sind derzeit nicht an der Spitze.“
Fakt ist: Mercedes hat mit seinem W13 seit den Testfahrten in Barcelona stärker als andere Teams mit dem sogenannten Porpoising zu kämpfen, dem Hüpfen des Fahrzeugs in der Bremszone. Außerdem bereitet das Handling des neuen Flitzers den Fahrern Sorgen.
Horner: Erinnert euch mal an 2021 ...
Dennoch empfinden viele Beobachter die Mercedes-Aussagen als Tiefstapelei. Red-Bull-Teamchef Christian Horner erinnerte bei Sky an die vergangene Saison: „Vor einem Jahr waren wir ziemlich zufrieden. Dann kam Mercedes, war sehr stark und hat das erste Rennen gewonnen." Das zeige, dass man auf das Auftreten bei Wintertests nicht allzu viel geben könne.
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Hamilton: "Auto hat das Potenzial für Siege"
Hamilton räumte ein, dass der Mercedes das Potenzial für Siege habe: "Wir müssen nur einen Weg finden, dieses Potenzial zu entfalten und ein paar unserer Probleme zu lösen. Daran arbeiten wir.“ Aber: 2022 sei "vieles anders" als im Vorjahr, es gebe hohe Hürden, die sein Team zu überwinden habe: "Das meistert man nicht in einer Woche."
Am 20. März steigt in Bahrain der Saisonauftakt. Offenbar rechnet Mercedes demnach nicht damit, bis dahin alle Probleme behoben zu haben. Hamilton: „Es heiß immer, wir würden tiefstapeln, aber dieses Jahr ist es ein bisschen anders.“
Verstappen beim letzten Test am schnellsten
Zum Abschluss der Tests fuhr Weltmeister Max Verstappen am Samstag die schnellste Runde. Der 24 Jahre alte Niederländer steuerte seinen Red Bull vor Charles Leclerc im Ferrari und Fernando Alonso im Alpine-Rennwagen an die Spitze. Hamilton belegte mit knapp viereinhalb Sekunden Rückstand Rang 17. (sfu)