Ex-Fahrer ledert los
Heftige Attacke gegen Ex-Ferrari-Chef Binotto: "Er war untragbar"

Nach vier Jahren als Teamchef der Scuderia Ferrari verlässt Mattia Binotto den Formel-1-Rennstall am Ende des Jahres, der bisherige Sauber-Boss Frédéric Vasseur wird Binottos Aufgaben bei den Roten übernehmen. Während einige F1-Größen die Trennung von Binotto nicht nachvollziehen können, hätte ein Ex-Pilot der Königsklasse die Entscheidung schon viel früher gefällt.
René Arnoux rechnet knallhart ab
"Er war untragbar, so wie er sich verhalten hat. Auf diesem Posten braucht es eine starke Hand", attackierte der siebenmalige Grand-Prix-Sieger René Arnoux Binotto im Gespräch mit der "Gazzetta dello Sport".
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Dass Ferrari 2022 nach einem guten Start letztlich chancenlos im Fight um die WM-Krone war, lastet der Franzose nicht zuletzt Binotto an. "In Sachen Konkurrenzfähigkeit waren Chassis und Motor top, die Standfestigkeit war es leider nicht. Aber vor allem ist viel zu oft die Strategie verpatzt worden. Und da muss dringend aufgeräumt werden. Da müssen Leute her, die wirklich fähig sind", so der 149-fache Grand-Prix-Starter.
Beim Traditionsrennstall aus Maranello sei der "Druck gewaltig", man dürfe bei seinen Entscheidungen daher nicht zögern und Entschlossenheit an den Tag legen. Letztlich zähle bei Ferrari "nur das Ergebnis". Das müsse sich auch wieder in den Köpfen der Verantwortlichen festsetzen. Binotto verkörpert für Arnoux nichts von diesen Fähigkeiten, daher habe man ihm zu viel Zeit eingeräumt.
Arnoux spricht Klartext: "Es war ein Fehler"
"Ich habe es schon mehrfach gesagt: Ich hätte mich schon viel früher von Mattia Binotto getrennt. Und ich hoffe, in Maranello wird endlich davon abgekommen, Technik- und Teamchef in einer Person zu vereinen. Es war ein Fehler, das vom gleichen Mann machen zu lassen", spricht Arnoux Klartext. "Um Erfolg zu haben", müsse man "nicht wissen, wie ein Motor funktioniert oder ein Getriebe". Man müsse die richtigen Leute mit den richtigen Arbeiten beauftragen und klare Anforderungen stellen.
Arnoux fuhr von 1978 bis 1989 in der Formel 1, von 1983 bis 1985 versuchte er sein Glück im Ferrari. Insgesamt gewann er sieben Rennen, drei davon im Ferrari. (msc/sport.de)