Zweikampf Mazepin/Schumi jrVorteile für Mick Schumacher? Das sagt der Teamchef
Im Duell der beiden Stallrivalen Mick Schumacher und Nikita Mazepin hat der deutsche Rookie bislang die Nase vorne. Mazepin wittert unterdessen unfaire Vorteile für seinen Konkurrenten. Haas-Teamchef Günther Steiner widerspricht im RTL/ntv-Interview, kann die Aussagen aber nachvollziehen. „Wenn man sich in seine Position versetzt, geht das alles in die Psyche rein, er (Mick Schumacher, Anm.d.Red) fährt mehr, das hilft bestimmt nicht.“ Wie Steiner die Mazepin-Kritik einschätzt, zeigen wir im Video.
Mazepin motzt
In russischen Medien hatte der Haas-Pilot jüngst Vorteile für Schumacher moniert. Der Grund: Schumi jr ist als Nachwuchspilot der Ferrari Driver Academy immer wieder bei der Scuderia in Italien und spult Testkilometer ab – allerdings im zwei Jahre alten Auto (SF71H) oder im Simulator.
„Wir bei Haas haben keinen Rennsimulator. Also benutzen wir eine Anlage, wie sie die meisten Fahrer bei sich zuhause stehen haben. Ich bin kein Mitglied der Fahrerakademie von Ferrari, also habe ich keine solchen Privilegien“, sagte der Russe. Dabei könnte Vater Dmitri – geschätztes Vermögen laut „Forbes“ 1,3 Milliarden Dollar – seinem Sohn einen State-of-the-Art-Simulator doch locker spendieren.
Steiner sieht das Ganze entspannter, einen wirklichen Wettbewerbsvorteil für den Deutschen will er nicht erkennen. „Ich würde sagen, es ist kein Vorteil“, erklärte Steiner im RTL/ntv-Interview. „Nikita fährt ja auch im Simulator. Fahren ist immer gut. Du lernst immer was. Aber eigentlich ist es sehr wenig in einem zwei Jahre alten Auto in Fiorano.“
Video: "Flitterwochen" für Mick sind vorbei
Gewisse Sachen seien halt so, betonte der Südtiroler. „Mit denen muss man umgehen und das wird er auch.“ Die Situation sei „bestimmt kein Nachteil für Mick, aber ein Riesenvorteil ist es auch nicht“.
Schon Mitte März hatte Steiner im RTL-Interview betont, dass beide Piloten „gleichgestellt“ seien. Nach der besonderen (hust, hust) Lackierung des VF-21 hatten viele Mick-Fans Sorgen geäußert, dass er im Duell mit Sponsorensohn Nikita Mazepin Nachteile haben könnte (das Chemieunternehmen Uralkali von Dmitri Mazepin ist seit dieser Saison als neuer Hauptsponsor bei Haas eingestiegen).
Video: F1-Kolumne zum Imola-GP
"Er muss einfach ruhig bleiben"
Nach den ersten beiden Rennen mit einigen Drehern (und frühem Aus in Bahrain) sowie Fahrfehlern musste Mazepin ordentlich Kritik einstecken, wurde im Netz unter anderem als „Mazespin“ verspottet. Steiner entgeht das nicht, er versucht seinem Schützling Mut zuzusprechen. „Ihm jetzt Vorwürfe zu machen, bringt gar nichts. Man muss ihm erklären, dass man manchmal einen Schritt zurückmachen muss und dann zwei nach vorne“, sagte Steiner. „Man muss sich ans Limit herantasten.“
Gibt es dann eine offene Ansprache vom Teamchef, wenn das Limit überschritten wird? „Ich spreche mit ihm auf einem Niveau, dass ich sage: Er muss einfach ruhig bleiben.“
Ob der Moskauer Heißsporn das schafft, muss er noch beweisen. Die nächste Möglichkeit dazu hat der 22-Jährige am Sonntag (2. Mai) in Portugal und in der Woche darauf in Spanien (am 9. Mai live bei RTL).