Ein „Tiger“ für Mick
„Alles neu“ beim 2022er Haas – bis auf ein Teil
Neuer Formel-1-Renner für Mick Schumacher. Die erste Pole Position des Jahres geht an das Hinterbänkler-Team Haas. Der amerikanische Rennstall preschte voran und präsentierte am Freitag als Erstes die neue Lackierung und Bilder vom 2022er Wagen. Im RTL-Interview erklärt Teamchef Günter Steiner, warum kaum Feedback von Mick Schumacher in dem Wagen steckt und was alles neu ist.
Warum Schumacher-Feedback keinen Einfluss hatte
Das endgültige Design des VF-22 steht noch aus, doch die Lackierung ist schon fix. Der Haas-Rennstall hat Bilder von seinem neuen Wagen präsentiert, mit dem es 2022 wieder vorangehen soll. Vom letzten Platz ins Mittelfeld. Formel-1-Pilot Mick Schumacher teilte stolz die Fotos im Netz. „Mein neues Auto“, schrieb er bei Twitter.
Allzu viel Feedback von Schumi jr. floss beim neuen Renner allerdings nicht ein. „Die Autos sind wegen dem neuen Reglement neu und geändert. Deswegen kannst du da eigentlich keinen Input an die Techniker geben“, erklärte Teamchef Steiner. Man wisse als Team selbst nicht genau, wo man gerade stehe. Sein Schützling habe sich aber alles angeschaut und „viel gelernt“.
Formel 1: Die Präsentationstermine der Teams
Steiner stellt klar: Keine Nummer 1 bei Haas
Teamchef verteidigt Lackierung des neuen Haas
Im vergangenen Jahr fuhren Schumacher und Teamkollege Nikita Mazepin mit dem hoffnungslos unterlegenen VF-21 dem Königsklassen-Feld weit hinterher. Steiner hofft daher nun auf einen Haas-„Tiger“ statt eines Haas-Kätzchens. Ob es wirklich zur „Tiger“-Edition reicht, hängt auch davon ab, wie stark die vielen Ferrari-Teile im Boliden sind. Vor allem der Motor, den Haas als Ferrari-Kunde aus Maranello bekommt, spielt eine zentrale Rolle. „Es ist ein großer Haas mit kleinen Ferrari-Teilen“, beschreibt Steiner den Wagen. „Wenn Ferrari stark ist, sind wir auch stark.“
Die wesentlichen Teile werden allerdings erst bei den Testfahrten in Barcelona (23.2. bis 25.2.) enthüllt. Klar ist aber: Die Lackierung bleibt so, wie sie ist. Auch in diesem Jahr sind die russischen Nationalfarben eindeutig erkennbar. Vor einem Jahr brachte die deutliche Anspielung dem Team einen veritablen Shitstorm ein.
Hintergrund: Kurz zuvor war Dmitri Mazepin, Milliardär und Vater von Stallrivale Nikita Mazepin mit seiner Chemie-Firma Uralkali als Hauptsponsor beim Team eingestiegen. Zudem waren (und sind) wegen einer Doping-Strafe des Obersten Sportgerichts CAS eigentlich russische Flaggen bei globalen Sportevents verboten. Viele Fans kritisierten daher den russischen Look des Boliden. Zur Wahrheit gehört aber auch: Die Aufregung legte sich schnell wieder. Er hoffe, dass ein weiterer Shitstorm ausbleibe, sagte Steiner und stellt seine Sichtweise klar: „Wir machen Sport, keine Politik.“
Steiner wirbt fürs Impfen
Und sportlich gesehen ist beim VF-22 „alles neu“, wie der Südtiroler betont. Nur die Pedale seien noch dieselben wie im Vorjahresmodell. Der simple Grund: „Bei den Pedalen kann man nicht viel Leistung finden.“ Ansonsten sei kein Teilchen auf dem anderen geblieben .Ein runderneuerter Haas also – allerdings war dies wegen der vielen Regeländerungen auch notwendig.
Was die neue Haas-Version wert ist, wird sich frühestens bei den ersten Testfahrten im Februar und der zweiten Test-Auflage in Bahrain (10. Bis 12. März) zeigen. Der Saisonauftakt steigt am 20. März – ebenfalls in Bahrain. Dann herrscht auch schon die Impfpflicht im Fahrerlager. Eine Vorkehrung, die Steiner gut findet. „Kein Problem für mich, ich bin fürs Impfen. Das sollten wir alle machen.“
Was Steiner zum Podiumstraum von Mick Schumacher sagt, sehen Sie oben im Video.