RTL-Reporter analysiert Schumacher-Crash
"So wird er in der Formel 1 keine Zukunft haben"
Sieben Rennen, null Punkte, dafür zwei kapitale Unfälle mit Totalschaden: Mick Schumachers Bilanz der bisherigen Formel-1-Saison ist dünn – so dünn wie die Luft, in der man sich als junger Fahrer in der Königsklasse bewegt. „Der Welpenschutz ist vorbei. Er muss jetzt Punkte liefern“, stellt Felix Görner klar – im Video erläutert der RTL-Reporter, warum Schumachers Zukunft sonst in der Luft hängt, warum der Crash von Monaco schwer zu verdauen ist und warum der Unfall Haas auch finanziell so weh tut.
„Es ging nur darum, das Auto auf der Strecke zu halten"
Schumacher selbst hatte nach dem heftigen Crash den Blick schnell wieder nach vorne gerichtet. „Die Saison ist noch lang, das Blatt kann sich wenden und sehr schnell in dem Fall. Das habe ich schon früher gezeigt. Ich bin mir sicher, dass ich das auch dieses Jahr zeigen kann“, sagte der 23-Jährige bei Sky.
Die Schuld für den teuren Crash in der Schwimmbad-Passage nahm er auf sich. „Es ging nur darum, das Auto auf der Strecke zu halten. Leider war ich nicht in der Lage, das hinzukriegen“, resümierte er.
Steiner: "Müssen sehen, wie es weitergeht"
Haas-Teamchef Günther Steiner ließ sich in der Haas-Mitteilung ziemlich angesäuert zitieren. „Es ist nicht besonders zufriedenstellend, wieder einen schweren Unfall zu haben. Wir müssen sehen, wie es von hier an weitergeht.“
Wie geht es weiter? Zunächst einmal muss Haas den komplett zerstörten Boliden reparieren, was angesichts der anhaltenden Inflation und des knappen Team-Budgets richtig weh tut. Schon auf dem saudischen Straßenkurs von Dschidda hatte Schumi jr. seinen VF-22 in die Barriere gesetzt. Am Roten Meer wie nun an der Cote d’Azur zerbrach das Auto in zwei Teile. Nach Saudi-Arabien schätzte Steiner den Schaden auf eine Million Dollar, die Kosten des Monaco-Abflugs dürften ähnlich ausfallen, mindestens aber „eine halbe Million“, ist RTL-Reporter Görner sicher.
Der teure Crash kommt zur Unzeit. Wegen der Inflation und extremer Frachtkosten ächzen die Teams finanziell sowieso. Wenig überraschend also Steiners Grantel-Statement.
Crashen in Baku absolut verboten
Steiner hatte vor dem Klassiker in Monaco noch darauf verzichtet, seine Fahrer mit Blick auf mögliche Unfallkosten zur Vorsicht zu mahnen. Er gehe nicht davon aus, dass die Piloten so sehr ans Budget, „sondern erstmal an die eigene Karriere denken. Und wenn du immer nur Unfälle baust, hast du keine Karriere“, betonte der Südtiroler. Schumachers Vertrag bei Haas läuft bis Saisonende, eine wirkliche andere Option als das US-Team hat sich für ihn noch nicht aufgetan, auch wenn er Medienberichten zufolge als möglicher Vettel-Nachfolger bei Aston Martin gilt.
An die Karriere denken. Schumacher muss das in zwei Wochen in Baku tun, wenn „alle Augen auf ihn gerichtet sind“, wie Görner prophezeit. Auf dem schnellen Stadtkurs Aserbaidschans gibt es keine Auslaufzone, dafür viele Mauern, so wie in Monaco. Crashen verboten! (mar/fgö)